Es war mehr als nur ein Konzert: Am Freitagabend vergangenen Wochenende erlebte der Schaumburger Chor Rhythm & Joy seine Premiere auf der Bühne des eigenen Probenraums. Gemeinsam mit dem Daisy Chapman Trio verwandelten die Sänger den großen Saal der Alten Polizei in Stadthagen in einen stimmungsvollen Konzertsaal – und zeigten, wie eng Musik und Heimatgefühl miteinander verbunden sein können.
Rund 120 Gäste füllten den Saal fast bis auf den letzten Platz. Viele von ihnen waren Freunde und Verwandte der rund 40 Chormitglieder, die für diesen Auftritt besonders gespannt waren. Selbst die britische Singer-Songwriterin Daisy Chapman, die in ihrer Heimat in Bristol selbst in einem Chor mitsingt, war zunächst unsicher, ob noch genügend Publikum im Saal sei, wenn sich der Chor zu ihr nach vorn gesellt – eine Sorge, die sich schnell in Luft auflöste. „Die Kombination aus Chapmans ausdrucksstarker Stimme und dem facettenreichen Chorklang erwies sich als Volltreffer“, so die „Alte Polizei“ in einer Pressemeldung. Begleitet von Sue Lord an der Violine und Martin Denzin am Schlagzeug präsentierte Chapman ihre melancholisch-schönen Songs, bei dreien davon stand Rhythm & Joy unter der Leitung von Henning Schneider mit auf der Bühne. „Es war unkompliziert und einfach nur schön und musikalisch stimmig“, fasste ein Besucher nach dem Konzert zusammen.
Der Applaus wollte kaum enden, und das Publikum forderte so vehement eine Zugabe, dass der Chor – mangels vorbereiteten Materials – nur lächeln und danken konnte. Für Rhythm & Joy war dieser Abend mehr als ein gelungener Auftritt. Er war ein symbolischer Moment in einer besonderen Geschichte: Während der Corona-Pandemie hatte der Chor seine Probenstätte in Lindhorst von einem Tag auf den anderen verloren. In der Alten Polizei, dem Kulturzentrum und Mehrgenerationenhaus mitten in Stadthagen, fand er nicht nur einen Ausweichraum, sondern eine neue Heimat. „Wir fühlen uns hier sehr wohl, und unser vielfältiges Repertoire – von Pop und Gospel über Traditionelles bis hin zu seltenen klassischen Stücken – passt gut zum offenen Konzept dieses Hauses“, sagt Chorleiter Schneider. Mit fast 80 Mitgliedern ist Rhythm & Joy heute ein musikalisches Aushängeschild der Region. Dass nun endlich auch ein Konzert in der eigenen Probenstätte möglich wurde, war für viele Chormitglieder ein lang ersehnter Schritt. Und die Alte Polizei zeigte sich als Gastgeberin von ihrer besten Seite: Nach dem umjubelten Konzert spendierte Feliks Oldewage dem Chor eine Runde Getränke – eine Geste, die den Abend abrundete und die gewachsene Verbundenheit unterstrich. „Ein Abend, der zeigt: Musik kann nicht nur Menschen zusammenbringen, sondern auch Orte mit neuem Leben füllen. Für Rhythm & Joy ist die Alte Polizei längst mehr als nur ein Probenraum – sie ist zu einem Zuhause für Klang, Gemeinschaft und gelebte Kultur geworden“, so die Pressemeldung.
Foto: Oldewage