Nach der Auflösung | Schaumburger Wochenblatt

29.12.2023 22:08

Nach der Auflösung

Bei der Spendenübergabe: Melanie Stoy (li.) und Janet Breier. (Foto: tau)
Bei der Spendenübergabe: Melanie Stoy (li.) und Janet Breier. (Foto: tau)
Bei der Spendenübergabe: Melanie Stoy (li.) und Janet Breier. (Foto: tau)
Bei der Spendenübergabe: Melanie Stoy (li.) und Janet Breier. (Foto: tau)
Bei der Spendenübergabe: Melanie Stoy (li.) und Janet Breier. (Foto: tau)

Das Projekt „wellcome - praktische Hilfe nach der Geburt” hat vom Neustädter Anwaltsverein eine besondere Spende in Höhe von 4.000 Euro erhalten. Rechtsanwältin Melanie Stoy, die auch Schatzmeisterin des Vereins ist, überreichte die Summe an die Koordinatorin der Familien unterstützenden Projekte im Kirchenkreis, Janet Breier. Der Verein, dem Neustädter und Wunstorfer Anwälte angehören, löst sich auf. Das Vereinsvermögen sollte einem gemeinnützigen Projekt zufließen, das sich in beiden Städten engagiert.

”Somit fiel die Wahl auf 'wellcome', ein unterstützenswertes Projekt”, so Melanie Stoy. Es finanziert sich ausschließlich aus Spenden und kirchlichen Eigenmitteln. Eine öffentliche Förderung durch die Kommunen wie bei anderen Angeboten der Frühen Hilfen gibt es nicht, sagt Breier. Dabei will „wellcome” junge Familien mit einem neugeborenen Kind im Alltag stärken. Für sie werden mit Hilfe ehrenamtlicher Unterstützung Räume zum Durchatmen geschaffen. Dass Bedarf besteht, zeigt die Nachfrage. Aktuell stehen sieben Familien auf einer Warteliste, darunter vier aus Wunstorf.

”Wir würden gern mehr anbieten”, sagt Breier. Aufgrund der Corona-Pandemie sei die Zurückhaltung aber immer noch groß, in einen fremden Haushalt zu gehen. Gleichzeitig nehmen die Anfragen von jungen Eltern zu. Daher werden weitere Ehrenamtliche dringend gebraucht. ”Ich freue mich immer über Menschen, die es sich erlauben können, Zeit zu spenden”, so Breier. Wie eine Unterstützung organisiert wird, ist individuell verschieden und richtet sich nach den konkreten Bedürfnissen. In der Regel finden Besuche aber zweimal in der Woche statt.

Die Idee hinter „wellcome” ist, Familien mit neugeborenen Kindern im ersten Lebensjahr zu entlasten. Eltern sollen auch einmal Zeit für sich haben. Dabei werden sie von Ehrenamtlichen unterstützt. Entstanden ist das Projekt als Reaktion auf einen gesellschaftlichen Wandel. So gebe es die klassischen Familienstrukturen mit Großeltern, die in der Nähe wohnen und helfen können, immer seltener. Hier setzt „wellcome” an. Aus den Supervisionen, die regelmäßig stattfinden, sei ersichtlich, dass aus dem Programm jeder etwas für sich selbst mitnimmt, so Breier.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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