Die Ortsfeuerwehr Rodenberg der Samtgemeinde Rodenberg wurde mit dem ersten Platz des „Dieter-Olthoff-Preis“ zur Hochwasservorsorge ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigen die Akademie Hochwasserschutz und das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) herausragende kommunale Projekte, die zur Verbesserung der Hochwasserresilienz beitragen. Der Preis wurde zum ersten Mal ausgelobt.
Der Preis richtet sich an Kommunen und ihre Einsatzorganisationen, die innovative und vernetzte Projekte zur Hochwasservorsorge entwickeln. Darunter Gesamtkonzepte, Alarm- und Einsatzpläne, Übungen, Öffentlichkeitsarbeit oder Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung.
Die Ortsfeuerwehr Rodenberg überzeugte die Jury mit einem umfassenden und vorbildlichen Vorsorgekonzept, das als Reaktion auf das Weihnachtshochwasser 2023, zur Vorbereitung auf vergleichbare Ereignisse entwickelt wurde.
Das Konzept stärke die operative Einsatzbereitschaft und schaffe praxisnahe Strukturen, um zukünftige Hochwasser- und Starkregenlagen besser bewältigen zu können, so Harald Blum, Laudator, Jurymitglied und Leiter der Akademie Hochwasserschutz, Wiesbaden. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.
Die Ereignisse um das „Weihnachtshochwasser“ 2023 sei ein Weckruf gewesen, sich mit der Hochwasservorsorge gezielt zu befassen, erklärte Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf in seiner Ansprache. „Wir dürfen uns jetzt darüber freuen, vorausschauender planen zu können.“ Das dieses Rodenberger Konzept so geworden ist, habe man in erster Linie Thomas Böhm, dem Ortsbrandmeister und ehrenamtlichen Hochwasserbeauftragter der Stadt, zu verdanken.
Mit den Worten: „Sie haben auch persönlich Rodenberg ein Stück sicherer gemacht“, dankte der Verwaltungsleiter unter anhaltendem Beifall dem engagierten Feuerwehrmann.
„Hochwasser stellt für deutsche Kommunen eine wachsende Bedrohung dar, wie jüngste Überflutungen gezeigt haben“, erklärt so Blum in seiner Laudatio. Die Schäden an Infrastruktur und die Belastung der Bevölkerung verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, „Städte und Gemeinden hochwasserresilient zu machen“.
Um innovative und zukunftsweisende Ansätze im Bereich der Hochwasservorsorge zu fördern, hätten die Akademie Hochwasserschutz und das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) diesen Preis ins Leben gerufen. Viele gute Bewerbungen seien eingegangen. Letztlich habe aber Rodenberg besonders überzeugt. Blum: „Sie sind gut aufgestellt, sie haben den Preis verdient.“
Es handle sich bei diesem Hochwasserkonzept um ein „Leuchtturm-Projekt für unseren Landkreis“, hob Kreisrätin Astrid Otto hervor, die gleichzeitig die Glückwünsche des Landkreises Schaumburg übermittelte. Um Menschen retten und Schäden vermeiden zu können, brauche man Material, aber besonders engagierte Menschen mit entsprechender Ausbildung.
Thomas Böhm wollte sich nicht als alleiniger Macher des Preisgekrönten Konzeptes verstanden sehen, sondern benannte viele Beteiligte, ohne die es schließlich nicht so möglich geworden wäre. „Und letztlich möchte ich auch meiner Frau und meinen Kindern danken, die mich immer wieder zu den Einsätzen haben gehen lassen.“
Dirk Sassmann, Stellvertretender Ortsbrandmeister, dankte besonders dem Ortsbrandmeister Böhm und allen Beteiligten, und hob im Schlusswort hervor: „Wir fühlen uns geehrt, als erste Feuerwehr den Hochwasservorsorgepreis zu erhalten. Diese Auszeichnung bedeutet uns viel. Nicht nur als Anerkennung unserer Arbeit, sondern auch als Ermutigung, den Weg des vorliegenden Konzeptes weiterzugehen.“
Die Jury würdige damit das Engagement der Feuerwehr Rodenberg. „Wir nehmen den Preis auch stellvertretend für alle entgegen, die tagtäglich im Hochwasserschutz mitwirken und verstehen ihn als Ansporn, weiterhin Verantwortung für unsere Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen und gemeinsam mit der Stadt und der Samtgemeinde für mehr Sicherheit zu sorgen.“
Das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. ist das nationale Kompetenzzentrum
Katastrophenvorsorge in Deutschland und vernetzt Akteure aus Wissenschaft, Praxis,
Politik und Zivilgesellschaft. Die Akademie Hochwasserschutz hat gemeinsam mit Partnern aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft ein umfassendes Ausbildungskonzept entwickelt und bündelt Forschung und Wissen, um den Hochwasserschutz in Deutschland ganzheitlich zu stärken.