Sorgen trotz langer Tunnel | Schaumburger Wochenblatt

18.09.2024 13:12

Sorgen trotz langer Tunnel

Mehrere Planungsvarianten für die ICE-Trasse sehen einen Verlauf durch das Auetal vor, neben Tunnellösungen auch mit einem oberirdischem Gleisabschnitt. (Foto: Deutsche Bahn)
Mehrere Planungsvarianten für die ICE-Trasse sehen einen Verlauf durch das Auetal vor, neben Tunnellösungen auch mit einem oberirdischem Gleisabschnitt. (Foto: Deutsche Bahn)
Mehrere Planungsvarianten für die ICE-Trasse sehen einen Verlauf durch das Auetal vor, neben Tunnellösungen auch mit einem oberirdischem Gleisabschnitt. (Foto: Deutsche Bahn)
Mehrere Planungsvarianten für die ICE-Trasse sehen einen Verlauf durch das Auetal vor, neben Tunnellösungen auch mit einem oberirdischem Gleisabschnitt. (Foto: Deutsche Bahn)
Mehrere Planungsvarianten für die ICE-Trasse sehen einen Verlauf durch das Auetal vor, neben Tunnellösungen auch mit einem oberirdischem Gleisabschnitt. (Foto: Deutsche Bahn)

Umfangreiche Tunnelbauten sehen die Planungen der Deutschen Bahn in manchen Varianten für die neue ICE-Trasse im Auetal vor. Wobei auch oberirdische Abschnitte hinzu kämen mit entsprechenden Auswirkungen auf die anliegenden Ortschaften.

Die Befürchtungen im Auetal sind seit Jahren groß, dass die Bahn einen Trassenverlauf parallel zur Autobahn A2 wählen könnte, bei dem die Gemeinde in Ostwestrichtung durchschnitten worden wäre. Tatsächlich gibt es Entwürfe für solche Trassenverläufe, die allerdings in weiten Abschnitten eine Verlegung der Gleise in Tunneln unter dem Auetal vorsehen.
Berührt würde das Auetal bei den von der Bahn veröffentlichten Planungsvarianten V7 bis V12. Bei den Überlegungen zur Untertunnelung des Bückeberges (9800 Meter Tunnel) würde das Gleispaar für die ICE-Züge im Auetal westlich vom Ort Katrinhagen wieder aus der Erde auftauchen. Es wäre ein oberirdischer Verlauf zwischen Borstel und Rolfshagen vorgesehen der nördlich an Borstel und der Bernser Landwehr vorbeiführen und bei Rolfshagen wieder in einen Tunnel hineingehen würde. Nach rund 1700 Metern würde dieser Tunnel auf dem Gebiet der Samtgemeinde Eilsen enden. Die Planungen gleichen sich in diesem Abschnitt für die Varianten V7 bis V9.
Die Varianten V10 bis V12 sehen aus dem Raum der Samtgemeinde Rodenberg kommend eine gesamte Durchquerung des Auetals weitgehend parallel zur Autobahn vor. Hierzu sind ebenfalls lange Tunnelstrecken vorgesehen. Hinter Apelern soll ein 9.400 Meter langer Tunnel ins Auetal führen und unterirdisch durch den Raum Wiersen und Klein Holtensen gehen um dann westlich von Rehren wieder aus der Erde aufzutauchen. Von hier verläuft der Schienenstrang oberirdisch südlich des Raums Katrinhagens sowie voraussichtlich nördlich von Borstel um bei Rolfshagen wiederum in einen Tunnel zu gehen. Nach 1700 Metern würde dieser im Raum Buchholz an die Oberfläche kommen. Bei diesen Varianten V10 bis V12 wäre der oberirdische Abschnitt im Auetal also länger als bei den Varianten V7 bis V9. Die Schienen kämen schon hinter Rehren und nicht erst hinter Katrinhagen aus dem Tunnel.
An den Beginn der Tunnelstrecken sind jeweils aufwändige Arbeiten zur Erstellung von Trog-Lösungen zu erwarten, die zumindest in der Bauphase erhebliche Auswirkungen hätten. Hinzu kommen die oberirdischen Abschnitte, die zu Belastungen für die umliegenden Räume führen. Kein Wunder, dass der Bürgermeister der Gemeinde Auetal Jörn Lohmann auf eine „große Verunsicherung“ bei Anwohnern aber auch bei Unternehmern, die über eine Ansiedlung nachdenken, wahrnimmt (siehe unten).
Bei den Planungsvarianten V1 bis V6 wäre die Gemeinde Auetal nicht berührt. Diese sehen einen Verlauf weiter nördlich vor, im Raum Lindhorst/Stadthagen an der Bestandsstrecke. Die Bahn informiert unter www.hannover-bielefeld.de auf einem Internetportal über die Planungsvarianten.
Der Auetaler Bürgermeister Jörn Lohmann betont in einer Stellungnahme, dass die Planungen der DB InfraGO die Gemeinde Auetal in den Varianten 7 bis 12 immer noch erheblich betroffen machen würden. Lohmann: „Auch wenn wir zur Kenntnis nehmen, dass Teile des Trassenverlaufes innerhalb unseres Gemeindegebietes untertunnelt verlaufen würden, ist es unsere Pflicht, die lokale Betroffenheit erstens sowohl unserer Einwohnerinnen und Einwohner aber auch zweitens unserer Gemeindehoheiten, also der Gebiets- und Planungshoheit, so gering wie möglich zu halten, sollte sich eine der Varianten 7 – 12 tatsächlich realisieren. Wir merken bereits jetzt eine große Verunsicherung bei den Einwohnerinnen und Einwohnern aber auch bei an der Gemeinde Auetal interessierten Gewerbetreibenden, die sich grundsätzlich gerne mit ihren Betrieben bei uns ansiedeln würden. Insofern wirkt sich die langwierige Planung und die undurchsichtige Kommunikation der DBInfraGO leider bereits jetzt entwicklungshemmend für unsere Kommune aus.“
Foto: Deutsche Bahn/privat


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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