Wie alle zuständigen Kommunen wird der Landkreis Schaumburg durch die Wohngeldreform erheblich gefordert. Schließlich steigt der Kreis der Leistungsberechtigten deutlich, entsprechend ist auch ein steiler Anstieg der Anträge zu erwarten, welche das Sozialamt bearbeiten muss.Ziel der Wohngeldreform ist eine Entlastung von Haushalten mit niedrigem Einkommen, seien es Mieter oder Eigenheimbesitzer, um diese angesichts der Kostensteigerungen in der gegenwärtigen Krise zu unterstützen. Dabei wird der Wohngeldbetrag erhöht, von bisher durchschnittlich 180 Euro pro Monat auf nach der Reform rund 370 Euro pro Monat.
Um diese Entlastung bei den Menschen ankommen zu lassen, sind die jeweiligen Verwaltungen erheblich gefordert. Klaus Heimann, Erster Kreisrat des Landkreises Schaumburg, in dessen Verantwortungsbereich als Sozialdezernent der Bereich fällt, verwies auf die Zahlen auf Bundesebene. Der Bund rechnet mit einer Erhöhung von den rund 600.000 Haushalten, die derzeit Wohngeld beziehen, auf dann rund 2 Millionen Haushalte. Klaus Heimann hielt fest, dass das Verwaltungsteam von einer ähnlichen Steigerung in Schaumburg ausgehe, also grob mit einer Verdreifachung rechne. Weil die Reform zum Jahreswechsel greifen soll, ist auch Zeitdruck vorhanden. Es sei ganz offensichtlich, dass eine solche Erhöhung nicht vom bestehenden Team allein geschultert werden könne, so Klaus Heimann. Die Reform stelle eine erhebliche Herausforderung dar. Entsprechend setzt der Landkreis auf Verstärkung, um den Berechtigten möglichst schnell ihre Leistungen zukommen lassen zu können. Mehrere Stellen wurden für den Bereich „Sachbearbeitung Wohngeld“ ausgeschrieben.
Einerseits sind die Neuanträge zu bearbeiten, die mit dem vergrößerten Kreis der Berechtigten zu erwarten sind. Hinzu kommt die Erhöhung der Beträge der Haushalte, die bereits jetzt leistungsberechtigt sind. Beim auch den Verwaltungsbereich betreffenden Fachkräftemangel, ist es für alle Kommunen nicht einfach, neue Mitarbeiter zu gewinnen.