Mit einer von langer Hand geplanten Aktion hat die Polizei Anfang der Woche in Bückeburg einen mutmaßlichen Kokain-Handelring hochgenommen. Die Razzia hatte viel Aufmerksamkeit erregt, denn unter anderem hatte sich Polizei die Zufahrten zur Bückeburger Innenstadt abgeriegelt.
Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg hatte sich dazu in den frühen Morgenstunden des 16. Aprils mit einem großen Kräfteaufgebot insgesamt 14 Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt. Durchsucht wurden Geschäftsräume und Wohnungen sowohl in Niedersachsen als auch in Nordrhein-Westfalen. Für die Razzia gab es Verstärkung durch ein Spezial-Einsatzkommando (SEK) und durch die Bereitschaftspolizei aus Hannover, Braunschweig sowie Oldenburg.
Laut der Polizei geht es um ein umfangreiches Betäubungsmittelverfahren, welches sich gegen mehrere Beschuldigte richtet: Bei dem Verfahren sind insgesamt zwölf Personen (deutsche, portugiesische, kosovarische und albanische Staatsangehörige) im Alter von 19 bis 50 Jahren dringend tatverdächtig, mit Kokain in geringer Menge gehandelt zu haben. Seit August 2022 sind der Polizei in diesem Zusammenhang über 400 Taten bekannt geworden.
“Die Durchsuchungen wurden durch die Staatsanwaltschaft Bückeburg angeregt und durch das Amtsgericht Bückeburg angeordnet. Gemeinsam mit Unterstützungskräften, wie z. B. der Bereitschaftspolizei und dem Spezialeinsatzkommando, wurden Objekte in Bückeburg, Rinteln, Minden, Ilserheide und Luhden durchsucht”, teilte die Polizei mit. Unter anderem befanden sich eine Bar und ein Vereinsheim sowie mehrere Privathäuser unter den Durchsuchungsobjekten. Dabei kamen dann auch Drogenspürhunde zum Einsatz.
Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem ein Dodge Challenger, fünf Geldspielautomaten, über 21.000 Euro Bargeld in szenetypischer Stückelung, vierzehn Smartphones, vier verbotene Stichwaffen, Goldschmuck, Betäubungsmittel, Tabletten und diverse Speichermedien beschlagnahmt.
Gegen zwei der Beschuldigte lagen im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelverfahren bereits Haftbefehle vor, die im Rahmen der Razzia vollstreckt werden konnten. Sie wurden bereits dem Haftrichter vorgeführt. Weitere Einzelheiten teilen Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit nicht mit.