Der Heimatverein in Stadthagen präsentiert am Donnerstag, dem 11. Dezember, das neue Buch über den Freistaat Schaumburg-Lippe. „Der Freistaat Schaumburg-Lippe und sein Staatsrat Heinrich Lorenz“ heißt das Werk, das der aus Großenheidorn stammende Jurist und Verfassungshistoriker Heiko Holste geschrieben hat.
Auch wenn Bückeburg als ehemalige Residenzstadt ein Hort der Monarchisten und Republikfeinde blieb, wählte der Rest des Landes, und insbesondere Stadthagen, mehrheitlich stets demokratisch.
Auf Reichsebene war die Weimarer Demokratie von häufigen Neuwahlen und Regierungswechseln geprägt, in Schaumburg-Lippe dagegen herrschte Stabilität. Bis 1933 gab es im Land eine sozialliberale Landesregierung und der Stadthäger Heinrich Lorenz war am 9. März 1933 der letzte sozialdemokratische Regierungschef eines deutschen Landes, der von Hitlers Reichsregierung abgesetzt wurde.
Heiko Holste erzählt die Geschichte entlang der Biographie von Heinrich Lorenz. Der gelernte Glasmacher betrieb in Stadthagen das Gasthaus „Schaumburger Hof“. Er baute im Land die Arbeiterbewegung auf, organisierte 1918 den friedlichen Übergang vom Fürstentum zum Freistaat und stand ab 1927 als Staatsrat an der Spitze der Landesregierung.
Das neue Buch erscheint als Band 7 der „Schaumburger Beiträge“, die von der Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg herausgegeben werden. Das Buch wurde von der Schaumburger Landschaft und der Bürgerstiftung Schaumburg gefördert.
Der Vortrag von Holste beim Heimatverein in Stadthagen beginnt am 11. Dezember um 17.30 Uhr und findet im Pfarrheim St. Joseph, Bahnhofstrasse 3 statt. Der Eintritt ist frei, Interessierte sind herzlich willkommen.
Foto: privat