Der gelernte Bäckermeister ist nicht nur Wirt im Dorfgasthaus. Fast mehr noch hat er sich der dem Erhalt alter Motorräder verschrieben. Einige betagte und auch neuere Exemplare befinden sich in seinem Besitz. Manche müssen in seiner Werkstatt aufgerüstet werden; andere warten nur darauf, sich im Rahmen einer kleinen Ausstellung zu zeigen, die sich Strube vorgenommen hat.
Die „D-Rad” dürfte das Prunkstück sein, weil sich alles im Originalzustand befindet. Nur die Reifen haben die acht Jahrzehnte nicht überstanden: 1929 wurde die Maschine in den damaligen Deutschen Industriewerken in Berlin montiert. Die Fabrik war damals weithin bekannt, weil in ihr auch Waffen, Bettgestelle und Wasserhähne entstanden. Später fusionierte das Unternehmen mit NSU in Neckarsulm. Der Name „D-Rad” verschwand ebenso wie der parallel produziete „D-Wagen”.
Die Liebe zu Zweirädern pflegt der heute 56-Jährige übrigens schon seit der Kindheit. In der väterlichen Backstube in Lauenau ließ sich Strube im Alter von zwölf Jahren ein Sechs-Pfund-Brot geben: „Das habe ich gegen eine NSU Quickly eingetauscht”, erinnert er sich schmunzelnd. Im Nu setzte er das kleine Moped instand, um es zwischen Lauenau und Blumenhagen auch laufen zu lassen – lange vor dem eigenen Führerscheinerwerb: „So einfach war das noch in damaligen Zeiten.”
Künftig möchte Strube mehr als bisher sein Hobby mit anderen teilen. Er bietet deshalb ein erstes Oldtimer-Treffen für Motorradfahrer an. An diesem Wochenende, Sonnabend und Sonntag, 17. und 18. Oktober, sind sie ab 14 beziehungsweise ab 11 Uhr willkommen. Dann soll gefachsimpelt oder auch die gemeinsame Teilnahme an Rallyes diskutiert werden. Neugierig ist Strube schon, welche alten Vehikel bei ihm anrollen werden. Für Besitzer von wenigstens 40 Jahre alten Maschinen gibt er auch ein alkoholfreies Bier aus. Foto: al