Gefährlicher Job mit Leidenschaft: Ein Engländer, 35 Jahre jung und Familienvater: Alexander Lacey ist Löwen-Dompteur beim Zirkus Charles Knie. Jeden Tag steht er acht Raubtieren Auge in Auge gegenüber, in der Manege und beim Training. „Man muss versuchen, nie ängstlich zu sein”, so Lacey. Die Liebe zu den Tieren, um die andere Menschen aus Respekt lieber einen großen Bogen machen, wurde dem Engländer quasi in die Wiege gelegt. Schon seine Eltern arbeiteten im familieneigenen Zirkus mit Löwen und Tigern. Wenn es mal Nachwuchs gab, tummelten sich die kleinen Raubkatzen im Wohnwagen des kleinen Alexander.
So lernte er von Kindheit an die Eigenarten und das Verhalten der Tiere kennen. Mit elf Jahren stand er das erste Mal gemeinsam mit Löwen und Tigern im Raubtierkäfig. Damals nahm ihn sein Vater mit. Mit 16 Jahren bastelte er an seiner ersten eigenen Dressurdarbietung. Heute ist er ein ausgezeichneter Dompteur. Beim „Internationalen Circusfestival von Monte Carlo” wurde er 2003 und 2006 mit dem „Silbernen Clown” ausgezeichnet. Die Trophäe gilt als Zirkus-Oscar. Lacey weiß, dass seine Tiere viel stärker sind als er. Gerade mal 80 Kilogramm bringt er auf die Waage, bei Massai, dem mächtigen Löwenmann, stoppt die Nadel erst bei 350 Kilogramm. Deshalb müsse er den Tieren immer einen Schritt voraus sein. „Löwen verhalten sich manchmal nicht normal, manche reagieren nervös auf 2000 Zuschauer und Kindergeschrei, andere kriegen sich in die Haare, wenn eine Löwendame im Spiel ist. Da muss ich aufpassen, denn zwei kämpfende Löwen zu stoppen ist ziemlich schwierig”, macht er deutlich. Bislang hat er immer aufgepasst. In der Manege ist es noch nicht zu unerwünschten Zwischenfällen gekommen. Seine Tochter und seine Frau, die im Zirkus mit Luftakrobatik am Schwungseil begeistert, teilen die Liebe zu den Tigern.
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