In den meisten Fällen, in denen es zunächst den Anschein hat, sind junge Vögel nicht tatsächlich von den Eltern „verlassen”, sondern stehen durch ihre Bettelrufe mit ihnen in Verbindung. Diese Rufe hören sich je nach Vogelart mehr oder weniger durchdringend und kläglich an.
Immer wieder wird dann der Fehler begangen, die Vogelkinder aus Mitleid mitzunehmen, um sie zu „retten”. Damit beginnt für die meisten dieser Jungvögel ein Leidensweg, der durch falsche Unterbringung und Fütterung zum Tode führt.
Von voreiligen Rettungsaktionen sollte daher in jedem Fall abgesehen werden. Die Überlebenschancen eines von den Eltern versorgten Jungvogels sind immer größer als die Chancen der von Menschenhand „hochgepäppelten” Tiere. Daher sollte ein kleiner Vogel nur in ein nahe gelegenes Gebüsch gesetzt werden, wo die Elterntiere ihn - geschützt vor Autos und Fußgängern - weiter versorgen können.
Erst wenn nach längerem Beobachten (in ausreichender Entfernung und Deckung!) davon ausgegangen werden kann, dass kein Altvogel das Junge versorgt, kann es in menschliche Obhut genommen werden. Misteldrosseln: Sobald die Jungvögel in der Lage sind, sich selbstständig zu versorgen, wird in der Voliere eine Klappe zur Auswilderung geöffnet.