Wie in den Vorjahren stellt das Land Niedersachsen maximal 400.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. Seit dem Jahr 2003 setzt sich die City-Offensive „Ab in die Mitte!” für die Belebung der Innenstädte und Ortskerne in Niedersachsen ein. Gestartet wurde die Initiative als Reaktion auf verschiedene negative Trends und Entwicklungen in den Zentren. „Wir möchten mit unserer City-Offensive die Unverwechselbarkeit und das urbane Leben in den Zentren mit der Vielfalt aus Einzelhandel, Dienstleistungen, Wohnen, Gastronomie und Kultur stärken”, betonte Dr. Liersch, der in Vertretung des Niedersächsischen Wirtschaftsminister Jörg Bode die Preise im Martin-Schmidt-Konzertsaal übergab. Die Vorjahresgewinner konnten in diesem Rahmen zeigen, wie erfolgreiche Konzepte aussehen können und wie sie umgesetzt werden.
„Gehrden - Stadt im Fluss”, mit diesem Leitmotto hatte die Stadt Gehrden erfolgreich am Wettbewerb 2010 teilgenommen. Das Motto wurde gewählt um zu verdeutlichen, dass in der Stadt vieles in Bewegung ist und viele Veränderungen anstehen. Der Projektbeitrag aus Gehrden hatte die Überarbeitung des städtischen Leitbildes mit einer Innenstadtsanierung, der Neuorientierung des wirtschaftlichen Gemeinschaftslebens und der Aufwertung der Innenstadt als Hauptziel. Im diesem Jahr fand von Ende Mai bis Anfang Juni eine Veranstaltungswoche mit einem großen Chorfestival in der Stadt als Startschuss für den anstehenden Erneuerungsprozess statt.
Alle im Wettbewerb ausgezeichneten Projekte müssen nachhaltig sein, das heißt es geht nicht um eine kurzfristige Aufwertung der Citys, sondern darum, etwas zu schaffen, das langfristig wirkt und fortbesteht - sei es eine Aktion, die zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Kommune wird, oder ein Kooperationsnetzwerk, das die Dauer des Wettbewerbs überdauert.
Diese Anforderungen erfüllte das Projekt der Region Schaumburg im Wettbewerb 2010 besonders gut.
Gleich vier Kommunen - Bückeburg, Obernkirchen, Rinteln und Stadthagen - gingen im vergangenen Jahr gemeinsam als Region Schaumburg in den Wettbewerb. Das Projekt „Schaumburg macht Ernst – Die Renaissance der Renaissance in Stadthagen, Obernkirchen, Bückeburg und Rinteln” hatte zum Ziel, dieses Thema zukünftig gemeinschaftlich zu vermarkten. Die Städte schlossen im August einen „echten Städtebund”, offiziell besiegelt mit Dienststempel. Auch reiste der historische Fürst Ernst zu Holsten-Schaumburg mit Kutschen und Gefolge durch das Schaumburger Land und traf auf die heutigen Menschen und auch der „Schaumburg 5er”, eine neue Gemeinschaftswährung des Bündnisses wurde eingeführt. „Im Rückblick sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Projekts”, sagte Projektkoordinator Christian Wiegand vom Büro KuG. Das Projekt ist ein Erfolg, auch hinsichtlich der Netzwerke, die im Verlauf der Zeit geknüpft wurden, bestätigte Dörte Worm vom Büro KuG. Für das kommende Jahr ist erstmals auch ein jährlich stattfindendes Städtebundfest geplant, verraten die beiden Koordinatoren.
Gehrden und die Region Schaumburg sind gute Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung von ambitionierten Projekten im Rahmen des Wettbewerbs. Auch die diesjährigen Gewinner haben große Pläne, die jetzt mit Unterstützung der City-Offensive „Ab durch die Mitte!” umgesetzt werden können. Foto: mh