„Mir ist in meiner 20-jährigen beruflichen Tätigkeit aufgefallen, dass die Hinterbliebenen immer wieder die gleichen Fragen stellen. Allerdings meist zu spät, wenn wichtige Entscheidungen längst gefallen und nicht mehr rückgängig zu machen sind”, erklärte Volker Rethmeier. So sei erst die Idee zu einer Informationsbroschüre entstanden, daraus entwickelte sich ein ganzes Buch: „Der letzte Wagen ist immer ein Kombi. Die letzte Ruhestätte - Wissen von A - Z”. Volker Rethmeier ist als Friedhofswärter in Obernkirchen Fachmann, hat in seinem Berufsleben rund 2500 Menschen würdig unter die Erde gebracht, wie er selbst erklärt. In seinem Ratgeber behandelt er sämtliche Aspekte rund um die Bestattung. Auch wenn es sich um einen buchstäblich todernstes Thema dreht, wählt Rethmeier einen sehr humorvollen und leicht verständlichen Stil. Die vorhandene Fachliteratur sei eher schwere Kost, für den Laien kaum zu lesen, erklärte der Autor. Mit seinem Ansatz, Informationen fachgerecht und gleichzeitig unterhaltsam darzustellen, betrete er beim Thema Bestattung Neuland.
Ein wahres Dickicht an Vorschriften regelt in Deutschland das Bestattungswesen. Darauf weist auch schon der Titel von Rethmeiers Buch hin. Schließlich ist der Transport des Verstorbenen zum Friedhof durch ein Bestattungsfahrzeug, eben einen Kombi, vorgeschrieben. Rethmeier zeigt unter Berücksichtigung der Vorschriften und einer ganzen Reihe praktischer Aspekte auf, was bei der Wahl der letzten Ruhestätte zu beachten ist. Soll die Grabstätte unter einem Baum oder in der Sonne liegen? Bei der Wahl unter einem Baum ist die aufwändigere Grabpflege durch herabfallendes Laub oder Nadeln zu beachten. Welches Grabmal ist das richtige? Dabei sind die Gestaltungsvorschriften für die jeweilige Grabstelle zu beachten. Oder lässt man sich nach seinem Ableben bei einer Schweizer Firma zum handlichen und hübschen Diamanten pressen? Die Grabpflege entfällt dann ganz. Seebestattung oder Weltraumbestattung, oder stellt man den Körper der Wissenschaft zu Forschungs- und Übungszwecken zu Verfügung? Was spricht für das Krematorium, was für die Erdbestattung? Wie soll die Bestattungszeremonie ausgerichtet werden, Orgelmusik oder Rocksong?
Rethmeier empfiehlt, sich mit dem Thema frühzeitig auseinanderzusetzen, eigene Vorstellungen Angehörigen mitzuteilen oder schriftlich festzuhalten, sich vielleicht bei einem Besuch beim „Bestatter seines Vertrauens” zu informieren. Dies diene nicht zuletzt der Entlastung der Hinterbliebenen, die am Trauerfall ohnehin schwer zu tragen haben. So könne man stressfrei für die Angehörigen die eigene Beerdigung planen und organisieren. „Wenn das nichts ist. Vorfreude ist doch die schönste Freude”, formuliert Rethmeier augenzwinkernd.
Ziel sei es, mit dem lockeren Ton auch jüngere Altersklassen zu erreichen, erklärt der Autor. Wenn ein Ehemann seiner Frau nach der Lektüre etwa am Frühstückstisch erkläre, dass er im Fall der Fälle eine Erdbestattung bevorzuge, sei schon viel erreicht. Anekdoten aus aller Welt über ganz besondere Arten zur letzten Ruhe zu finden, runden das Buch ab.
Der 128 Seiten starke Ratgeber ist für 14,80 Euro zu haben. Rethmeier stellt ihn auf seiner Internetseite www.volkerrethmeier.de vor, hier ist das Werk auch bequem per Mausklick im Internet zu bestellen. Ebenso ist das Buch beim Wagner Verlag unter der Telefonnummer 06051/9779900 erhältlich und im Buchhandel (ISBN: 978-3-86683-922-9).
Am kommenden Donnerstag, dem 13. Januar, ab 18.30 Uhr stellt der Autor das Buch selbst bei einer Lesung vor. Natürlich in einem angemessenen Rahmen, in der Friedhofskapelle in Obernkirchen, der Eintritt ist frei.Foto: bb