Der Vorsitzende des Fördervereins und Betriebsleiter, Florian Garbe, bedauert die Verzögerung außerordentlich. Ursprünglich hatte er gehofft, schon während der auch im Winterhalbjahr sich fortsetzenden Arbeiten endlich bessere Unterbringungsmöglichkeiten zu erhalten. Denn bisher stehen nur ein Bauwagen und ein Container für Pausenaufenthalt, Werkzeug und Material zur Verfügung. Das Zechenhaus soll den Betrieb erleichtern, zugleich aber Besuchern dienen. Hier können sie sich künftig umziehen. Zudem gibt es sanitäre Anlagen.
Doch noch ist es nicht soweit. Auch wenn die Baugenehmigung noch eintreffen sollte: Erst müssen die Gewerke ausgeschrieben werden; dann könnte die Witterung den Start verbieten. Weil nämlich schwere Baufahrzeuge zur Zeche müssen, sieht Garbe den erst vor Jahren erstellten Weg gefährdet. So fürchtet er, dass wohl erst im Frühjahr gebaut werden kann.
Garbe beklagt auch einen indirekten finanziellen Verlust. Denn wegen des erwarteten Zechenhausbaus sei der sonst übliche Aktionstag zum Saisonende gar nicht erst eingeplant worden. So fehlt der ohnehin gebeutelten Vereinskasse das erhoffte kleine Plus.
Als Ausgleich erhofft sich der Vorsitzende nun jedoch neue Mitglieder, die den Förderverein und seine Ziele zumindest finanziell unterstützen könnten.
Denn der Förderverein hat sich soeben vom Heimat- und Museumsverein Lauenau getrennt. „Nicht im Streit”, wie Garbe ausdrücklich betont, um etwaigen Gerüchten gleich die Grundlage zu nehmen. Beide Seiten seien sich einig gewesen, dass zwei selbstständige Gemeinschaften besser seien.
Neben des für Steuersachen wichtigen Prädikats der Gemeinnützigkeit dürfte die konsequente Zweigleisigkeit auch Zuschussanträge erleichtern. Gerade Garbe hatte in der Vergangenheit immer wieder feststellen müssen, dass das Nebeneinander des Fördervereins und die rechtliche Konstruktion einer „Arbeitsgruppe Bergbau” im Heimat- und Museumsverein Lauenau bei Behörden und Besuchern für Missverständnisse und Verwirrung sorgten. Das solle es nun der Sache wegen nicht mehr geben.
Doch die Zusammenarbeit läuft auch in Zukunft: So wird das zur Tradition gewordene „Stollnfest” am jährlichen Himmelfahrtstag weiterhin vom Heimatverein ausgerichtet. Die Bergleute tragen jedoch die Verantwortung für Stollenführungen und betriebliche Aktivitäten.
Eine positive Bilanz zog der Vorsitzende beim Blick auf die Besucherzahlen in der jetzt zu Ende gegangenen Saison. „Das Interesse ist nach wie vor groß”, freute er sich. Trotz der ständigen Führungen sei in der ehemaligen Zeche weitergearbeitet worden. Das große Streckenkreuz am Schnittpunkt der Stollen zu benachbarten Zechen wurde komplett fertiggestellt sowie ein neuer Zugang freigelegt. Hier wollen die Helfer sogar ein Stück des alten untertägigen Bremsberges mit einer restaurierten Winde wieder funktionstüchtig machen. Clou der nächsten Besuchersaison dürfte jedoch eine alte Abbaustrecke aus dem letzten Betriebsjahr des Stollens sein. Der 1947 noch ausgebeutete Bereich wird momentan freigelegt, um die Enge des damaligen Kohlenabbaus zu demonstrieren.
So perfekt, wie die Feggendorfer Bergleute im Stollen alte Zustände wieder herstellen wollen, so sorgfältig wird auch das Innenleben des künftigen Zechenhauses geplant. „Wir sind auf alles vorbereitet”, betont Florian Garbe. Aus dem Ruhrgebiet wurden 50 „Kauenhaken” besorgt, die in der Waschkaue an Ketten unter die Decke gezogen werden können. Sammlerstücke aus den dreißiger Jahren wie Bänke, Tische und Stühle sowie eine komplette Lampenstubenausrüstung mit Laderegal, Reparaturtisch und Zubehör sollen dem historischen Zustand entsprechen. Foto: al