Trotz der 0:2-Niederlage in Lüttich am Mittwochabend hat sich 96 für die KO-Runde der Europa-League qualifiziert, damit einen historischen Erfolg auf internationaler Ebene erreicht. Zeit zum Feiern bleibt den „Roten” nicht. In der Partie gegen Freiburg gilt es, die Hausaufgaben in der Bundesliga zu machen. Das Spiel in Freiburg wird alles andere als ein Spaziergang, 96 wusste in dieser Serie nur selten in der Fremde zu überzeugen. Dies zeigte sich auch im Europapokalspiel gegen Standard Lüttich. Die „Roten” gingen mit viel Selbstvertrauen und einer konstruktiven Spielanlage in die Begegnung. Aus der Abwehr heraus baute 96 gegen die heimstarken Belgier sicher auf, Hannover wusste sich in dieser Phase auch in den bissig geführten Zweikämpfen zu behaupten. Mehrmals lief der Ball flott durch das Mittelfeld. Schwachpunkt blieben jedoch die abschließenden Aktionen in der Spitze. Der letzte oder vorletzte Pass von 96 geriet zu ungenau, oder die Akteure entschieden sich für die falsche Option. So schlug 96 aus dem Plus an Ballbesitz kein Kapital. Die Belgier trafen nach einem Standard. Mohammed Tchité war zur Stelle, als die Hannoveraner nach einem Eckball die Zuordnung verloren. Kurze Zeit später hatte Jan Schlaudraff die Chance zum Ausgleich, Lüttichs Torwart Sinan Bonat klärte jedoch. Insgesamt verkauften sich die „Roten” im ersten Durchgang ordentlich, zu Beginn der zweiten Hälfte verloren sie jedoch völlig den Faden. Plötzlich kam Lüttich viel besser in die Zweikämpfe, würgte den Spielfluss von Hannover nahezu gänzlich ab. Dazu erlaubten sich 96 jetzt eine Vielzahl von Fehlern im Kombinationsspiel. Nach einem Konter nach Ballverlust im Mittelfeld erhöhte Lüttich auf 2:0. 96 legte kurz vor Schluss noch einmal zu, kam einige Male aussichtsreich vor das Tor der Platzherren, konnte die letztlich verdiente Niederlage jedoch nicht mehr abwenden.
Mit dem SC Freiburg geht es Sonnabend gegen einen Gegner, der nicht so sicher in der Defensive stehen wird wie Lüttich. Der Tabellenvorletzte kassierte bisher 30 Gegentreffer, so viele wie kein anderer Verein in der Bundesliga. Zuletzt kam der SC zu einem 1:1 gegen Hoffenheim. Moral ist den Freiburgern nicht abzusprechen, auch gegen Hoffenheim gelang es ihnen, mit einem Treffer kurz vor Schluss zu punkten. In Cissé hat die Mannschaft einen Zentralstürmer von hoher Klasse, der Einsatz von Ex-96er Jan Rosenthal scheint verletzungsbedingt fraglich. 96-Coach Mirko Slomka kann wohl auf den gesamten Kader zurückgreifen, dürfte in Freiburg seine Stammformation ins Rennen schicken.
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