Der Jugendverein wird dabei von der consulting mensch und region, Nachhaltige Prozess- und Regionalentwicklung, dem Architekten Norbert Hülsberger, der selbst auch in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen Erfahrungen hat, sowie der Stadt Stadthagen unterstützt. „Weitere Akteur ist Eigentümer Thomas Strebost, ohne den das ganze Vorhaben nicht zustande gekommen wäre. Seine Bereitschaft, hier in Kommunikation mit den Jugendlichen zu treten, den Leerstand zu beseitigen und ihn der Nutzung durch Jugendliche und junge Erwachsene zuzuführen ist tatsächlich vorbildlich”, sagt Birgit Böhm von der consulting mensch und region.
Das Gebäude wurde von den Jugendlichen selbst ausgewählt, da nur dieses Gebäude, außer der alten Post, die Anforderungen der Jugendlichen an Raumgröße und Nutzungsmöglichkeiten sowie Nutzungsperspektiven erfüllt.
Die Stadt hat ihre Unterstützung über die schon zugesagten Mietkosten für die nächsten fünf Jahre zugesagt.
Mit der Aussicht auf die „Alte Post” bot sich TuWat die Möglichkeit, sich im Rahmen der Forschung und des Programms „Jugend belebt Leerstand” des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zu bewerben. Der Schaumburger Verein wurde von 134 bundesweiten Bewerber als eine von acht Gruppen ausgewählt. Die Kommunen sind im Rahmen der Forschung aufgefordert, Möglichkeitsräume für Jugendliche zu entwickeln. Denn Jugendlichen fehlen in den Städten oftmals Flächen und Räume für eine selbstbestimmte Nutzung. Gerade Leerstände bieten hier innerstädtisch großes Potential.
Übergeordnetes Ziel des Stadthäger Vorhabens ist es, einen Anlaufpunkt für selbstorganisierte Jugendarbeit in der Stadt zu schaffen. Das Jugendhaus soll als Aktionszentrum und Jugendcafé zentrale Anlaufstelle für Jugendliche mit eigenen Szene-, Trendsport- und Projektideen werden. Die Verwaltung und Lenkung des Jugendhauses liegt in der Hand von TuWat. Durch die Nutzung des leerstehenden Ladenraumes in der Nordstadt ganz in der Nähe des Hundemarktes sollen auch für die Stadtentwicklung wichtige Impulse gesetzt werden. Die im Rahmen der Quartiersinitiative Niedersachsen geförderte Nordstadtinitiative erbrachte im Endergebnis ein Konzept, das unter anderem für die Nordstadt einen Entwicklungsprozess in Richtung Kultur, Aufenthaltsqualitätsverbesserung und Attraktivierung der Angebote vorsieht. Diesen Zielen kommt man mit dem Einzug von TuWat in die Niedernstraße 37 näher. Ein zweites wichtiges Ziel, das TuWat im Rahmen des Projektes verfolgt, ist die Aktivierung und Einbindung weiterer Jugendgruppen der Stadt in das Projekt und somit der Ausbau eines aktiven Jugendnetzwerkes. Die spätere Verwaltung des Hauses liegt bei TuWat. Derzeit muss das Gebäude zuerst einmal von verbauten Asbestbestandteilen befreit werden. Mit der Asbestsanierung wird auch die Heizungsanlage erneuert. Weitere Umbauarbeiten, sowie der Innenausbau, sind für die Zeit ab März geplant. Die Eröffnung soll dann im September, spätestens im Oktober dann groß gefeiert werden.
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