Ganz klar türkisch und dabei doch durch und durch international ist das, was im neuen Bar-Restaurant „Firat” auf der Karte steht. „Apfeltee” macht „Heißer Milch mit Honig” Konkurrenz, Döner und Köfte teilen sich die Seiten mit Rumpsteak, Pasta und Pizza. Letztere ist hier sogar eine ganz besondere Spezialität und hat in der Betreiberfamilie Esmeray eine lange Tradition. Zwei Wochen nach der Neueröffnung ist Inhaber Müslüm Esmeray sehr zufrieden und hält beide Daumen hoch. „Ich bekomme ein super Feedback. Viele alte, aber auch neue Gesichter lassen sich sehen, es spricht sich herum.” Anlass für Bürgermeister Bernd Hellmann, sich den neuen Gastronomiebetrieb in der Hüttenstraße 25 einmal selbst anzusehen, der sich aus dem Döner-Grill von Vater Sehmus Esmeray über die Jahre entwickelt hat. Müslüm Esmeray, eigentlich Diplom-Ingenieur Architektur, hat sich zu diesem Schritt entschlossen und damit gleich für mehrere Neuerungen im Stadtviertel gesorgt. Er erwarb das lange Zeit leerstehende Gebäude, früher ein Co-Op-Markt, samt der dazugehörigen Mieteinheiten und nahm eine Komplettsanierung des Gebäudes vor. Architekt Sinan Tarak leistete bei der Umgestaltung des Gebäudes Unterstützung, in dem bereits vor einem halben Jahr auch die „Firat”-Bäckerei unter der Führung von Schwester Garibe Esmeray eröffnet hat und sich seitdem sowohl für den allgemeinen Verkauf, als auch als Lieferant für verschiedene Events und Hochzeiten mit ihrem eben nicht nur türkischen Repertoire etablieren konnte. Zwar gibt es hier täglich frisch Baklava und Börek, doch ebenso bevölkern Croissants, Berliner und Brötchen die Auslage. Zusammen mit dem bekannten „Firat”-Kiosk, der weiter bestehen bleibt, ist so ein ganz neues Angebot im alten Quartier um die Hüttenstraße entstanden, das Hellmann sehr positiv beurteilt und seitens der Stadtverwaltung bereits unterstützend begleitet wurde.
„Das zeigt - wenn man Eigeninitiative entwickelt, kann man auch etwas bewegen. Aus Sicht der Stadt wollen wir das unterstützen und bieten ‚kurze Wege‘ an.” Das konnte Tarak nur bestätigen und lobte insbesondere die Kooperationsbereitschaft des Bauamtes. „Das Objekt war lange unser Sorgenkind”, so Hellmann, „dabei ist es ein schönes Quartier”. Nach Verkehrsmaßnahmen ist die Lage ruhig und viele Häuser wurden bereits optisch aufgewertet. Beste Voraussetzungen also für einen Erfolg des neuen Dienstleistungs-Paketes, das im Gegenzug viele neue Leute anziehen kann. In Kürze kommt der Lieferservice hinzu, zum Sommer hin wird auch die Außenterrasse in Betrieb genommen und lädt zum Plauschen bei dem einen oder anderen Cocktail ein. Die ersten haben das Restaurant „Firat” längst für sich entdeckt und kommen regelmäßig.
Das offene Küchen-Konzept und die Qualität der Speisen, viele nach Vaters Familienrezept, kommt bei Besuchern und Selbstabholern gut an. Inhaber Esmeray findet es besonders schön, dass sich hier junge Leute ebenso wohlfühlen wie Paare fortgeschrittenen Alters. Das passt zum Konzept, von allem etwas für alle. Ein bisschen wie Stadthagen eben.Foto: nb