In zwei langen Reihen auf beiden Seiten des Waldweges in der Meinser Kämpe lagen die Baumstämme aufgereiht, viele im Querschnitt mehr als hüfthoch. So konnten die Interessenten über einen gewissen Zeitraum anreisen und die schwergewichtigen Qualitätsprodukte aus den heimischen Wäldern in Augenschein nehmen. Im Rahmen eines Auktionsverfahrens gaben diese dann Gebote für die Stämme ab, die sie in ihren Säge- und Furnierwerken weiterverarbeiten wollten. Lothar Seidel, Leiter des Kreisforstamtes des Landkreises, und Manfred Quer von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur betonten, dass diese „Holzsubmission” auch in diesem Jahr sehr erfolgreich verlaufen sei. Rund 626 Festmeter Eichenholz waren in der von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur organisierten Submission angeboten worden. Hinzu kam ein Stamm, drei Festmeter, Eschenholz. Die Interessenten gaben für alle Stücke Gebote ab und so wurden alle veräußert, dabei insgesamt rund 256 000 Euro erlöst. Die Bäume wurden in den Wäldern des Kreisforstamtes Spießingshol, des Fürstlichen Forstamtes Bückeburg, des Stadtforstes Rehburg und der Forstgenossenschaft Wiedensahl geschlagen. Insgesamt gaben die zwölf Interessenten 2207 Gebote für 363 zum Verkauf stehende Einheiten ab. Offenbar bestand also eine hohe Nachfrage nach dem Eichenholz aus der Region Schaumburg/Nienburg. Dies sei Ausdruck der hohen Qualität des heimischen Eichenbestandes, wie Lothar Seidel, Manfred Quer und die übrigen Forstfachleute festhielten. Die Käufer stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und zum Teil aus dem benachbarten Ausland und werden das Holz für den Qualitätsmöbelbau und den gehobenen Innenausbau verwenden.
Lothar Seidel, Peter Herz vom Fürstlichen Forstamt und Karl-Heinz Dose vom Landesforstamt Nienburg betonten, dass die beteiligten Förstereien ihre Waldbestände nachhaltig nutzen würden. Und zwar schon seit sehr langer Zeit, so Lothar Seidel. 1713 formulierte der Oberberghauptmann und Förster Hans Carl von Carlowitz das Prinzip der Nachhaltigkeit in der forstlichen Nutzung. Diese vor 300 Jahren entstandene Idee bilde die Grundlage für die Waldbewirtschaftung in Deutschland bis heute. Nur mit diesem Bewusstsein könnten Bäume in einer Qualität wie die versteigerten Eichen über Generationen, gesellschaftliche Umbrüche und Krisen hinweg gepflegt und entwickelt werden. Um den Baumbestand auch für kommende Jahrhunderte zu sichern, seien etwa in den letzten Jahren hunderttausende junge Eichen in den heimischen Wäldern neu angepflanzt worden.
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