Dass die letzte große Vorstellung von Wolfgang Westphal nicht in der heimischen Nikolai-Kirche stattfindet, hat einen besonderen Grund: Die Akustik. In Möllenbeck, so Westphal, gebe es genau den vom Komponisten selbst für das Klangbild als optimal eingeschätzen Nachhall von bis zu sieben Sekunden.
Die „Neunte”, die er vor acht Jahren schon einmal dirigiert hatte, bezeichnete der scheidende Kreiskantor als das „Grandioseste und Genialste an symphonischer Musik, was vielleicht je komponiert wurde”. Der tiefgläubige Katholik Anton Bruckner habe sich bei der Schaffung seines Meisterwerkes selbst höchste Maßstäbe auferlegt: Seine Symphonie habe er „dem Lieben Gott” gewidmet - der ihn dann heimholte, noch bevor er den vierten Satz vollenden konnte.
Allerdings habe Bruckner in weiser Voraussicht bestimmt, das für eben jenen tragischen Fall sein „Te Deum” quasi als vierter Satz aufgeführt werden möge.
Vier Gesangs-Solisten, ein 170 Mitglieder starker Chor und das Göttinger Symphonie Orchester werden die Meisterwerke intonieren. Der Eintritt ist frei. Die Klosterkirche in Möllenbeck ist ab 16 Uhr für die Zuhörer geöffnet.
Weil es auf dem Klostergelände keine Parkmöglichkeiten gibt, bitten die Veranstalter darum, die mit Schildern ausgewiesenen Parkplätze zu benutzen. Foto: km