Großes Interesse an dem Gelände hat jedoch der erst kürzlich gegründete Verein Hundefreunde Schaumburg. Der Verein agiert unter dem Vorsitz von Melanie Holtmann, die mit ihrem Ehemann in Obernkirchen eine Hundeschule betreibt, Regina Meier sowie Sabine Lubeseder. Ihr Anliegen: Das Außengelände umzäunen und als Freilauffläche für Hunde nutzen. Die Begründung: In der Brut- und Setz-Zeit von April bis Juni gilt für alle Hunde Leinenpflicht. In besonderen Fällen sind Hunde aber auch außerhalb dieser Schonzeit nicht „freilauffähig” weil sie ihrem Besitzer nicht gehorchen. Mit dem Freilaufgelände möchte man „dem natürlichen Bewegungsdrang des Hundes gerecht werden” heißt es in der Satzung des Vereines. Die Freilauffläche solle keine Spielwiese sein, auf der Hunde unkontrolliert machen können was sie wollen. Es solle ein Ort zum Austausch, Treffen, Sozialisieren sowie gefahrenfreiem Arbeiten und Üben mit dem Hund sein, heißt es weiter. Um dies umzusetzen, hat der Verein bereits Regeln aufgestellt: So dürfen läufige Hündinnen beispielsweise nicht auf das Gelände, unverträgliche Hunde dürfen ausschließlich allein auf den Platz und Hinterlassenschaften sollen sofort und fachgerecht entsorgt werden. Außerdem könne der Platz vom Verein Hundefreunde Schaumburg für Veranstaltungen, Treffen oder Trainingseinheiten für andere Nutzer gesperrt werden. „Der Hundepark ist für die Mitglieder des Hundefreunde Schaumburg e.V. kostenlos und für sonstige Besucher gegen eine kleine Spende nutzbar”, steht es in den Nutzungsregeln. Der Hundeverein habe mit seinem Hundeschulbetrieb ein geordnetes Interesse, sagte Schäfer. Allerdings pflichtete er den geäußerten Bedenken eines anwesenden Anwohners bei. Er befürchtet, dass mehr Hunde auch mehr Dreck bedeuten. Die derzeitige Situation in Krainhagen sei katastrophal. „Da fliegt einem beim Rasenmähen die Hundekacke ins Gesicht”, beklagte der Anwohner des Buchenweges. Ein Hundevereinsmitglied entgegnete: „Alle Leute die den Hundeplatz nutzen, haben auch einen Beutel dabei.” Ortsbürgermeister Thomas Mittmann möchte vorerst die direkten Betroffenen befragen und abklären, ob alle mit der Umsetzung einverstanden sind. Es gibt aber noch weitere Nutzungsanfragen: Die Heilerziehungspflegerin Ulrike Bokeloh aus Heeßen möchte auf dem Gelände Esel halten und diese für die Therapie von Kindern einsetzen. „Esel sind nicht so schreckhaft wie Pferde. Sie warten geduldig, bis man die richtige Entscheidung trifft. Außerdem kuscheln sie gern”, sagt Bokeloh. Dadurch lernen behinderte oder eingeschränkte Kinder vor allem soziale Kompetenzen. Das Gelände des Campingplatzes sei ideal. Durch die gute Drainage und dem angrenzenden Asphaltweg könnten sogar Kinder im Rollstuhl alle Aktivitäten mitmachen. „Ich bin selbst Hundebesitzerin, finde es aber wichtiger hier oben etwas für Kinder einzurichten. Es fehlen eindeutig die Angebote für Kinder”, spricht sich Anya Weißer für die Eseltherapie aus. Die dritte Nutzungsidee läuft wieder auf einen Campingbetrieb hinaus. Jedoch nicht für Dauercamper sondern nur für Urlauber in den Sommermonaten. Es gebe 20 bis 25 Stellplätze. Moderate Preise und ein Frühstücksangebot in der Berghütte sollen den Platz attraktiv machen. Der monatliche Pachtzins für alle Anwärter beträgt 100 Euro monatlich. Falls es zu einer Umnutzung des Campingplatzes kommen sollte, ist eine Änderung des F-Planes von Nöten.
Allerdings stelle beispielsweise ein Hundefreilauf kein privilegiertes Vorhaben dar. „Laut Auskunft des Landkreises Schaumburg liegt das Campingplatzgelände innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes. Insoweit spricht allein dieser öffentliche Belang gegen eine Genehmigungsfähigkeit als Hundefreilauf”, sagte Oliver Schäfer. Die Verwaltung wolle nach positiver Grundsatzentscheidung zu Gunsten der Einrichtung einer Hundefreilaufzone das Gespräch mit der unteren Naturschutzbehörde suchen, um eine mögliche Ausschaltung der Problematik Landschaftsschutz zu erreichen. Eine endgültige Entscheidung falle erst am Mittwoch, dem 18. September um 19 Uhr in der Berghütte Krainhagen. Momentan sei keines der vorgeschlagenen Projekte ausgeschlossen. Foto: wa