Eine riesige Geburtstorte verdeutlichte die ganze Freude des Ensembles über den runden „Geburtstag” gleich zum Auftakt. Die Frage jedoch, wer eigentlich „Giovanni” ist, begleitete das mehr als zweistündige Programm. Doch „Giovanni” war weder Jongleur noch Hinterteil eines Drachen, auch nicht eine junge Hula-Hoop-Künstlerin und schon gar nicht ein wagemutiger Trapezkünstler hoch unter der Hallendecke. Zwischendurch radelten Pferde durch die Manege; eine Gruppe dressierter Pudel machte brav Männchen, um hinterher ein Leckerli zu bekommen.
Tanzenden Lampenschirmen folgten kleine Tiger, die im hermetisch abgeriegelten Käfig fauchend und mit drohenden Tatzen ihrer Dompteurin begegneten. Aber hinter jeder Maske und Kostümierung steckten eben Kinder und Jugendliche, zum Teil mit atemberaubendem artistischen Geschick – selbst auf dem Hochseil, nach dessen mehrfacher Überquerung einer der Bühnenarbeiter noch glatt mit einem Teller Pasta bedient wurde. Seifenblasen taumelten über der Manege, bis schließlich einer der jüngsten Akteure in einer riesigen schillernden Glocke stehen konnte. Da waren dem Staunen der Kinder keine Grenzen mehr gesetzt.
Ganz zum Schluss kam es Rätsels Lösung, warum, nun schon seit 30 Jahren trotz aller Freizeitverlockungen das Ensemble stets neue Programme einstudiert, zahlreiche Aufführungen im Laufe eines Sommers plant und dazu mit zwei alten Treckern und weiteren Fahrzeugen durch das Land tuckert: „In jedem von uns steckt ein Stück Giovanni”, verriet eine Sprecherin und bezog dabei die erwachsenen Bühnenarbeiter vor und hinter den Kulissen, die jungen Musiker und Sänger und schließlich auch die Ton- und Lichttechniker mit ein.
Foto: al