Laut Antrag trägt sich die Gruppe schon lange mit dem Gedanken, auf dem besagten Areal ein neues Gebäude an den Ratskeller anzudocken. Vor allem mit dem Ziel, dort einen gastronomischen Betrieb mit Außenbereich zu etablieren. „Für sinnvolle Alternativen sind wir natürlich offen”, heißt es weiter in dem Antrag. Gruppensprecher Erhard Steege wurde in der Sitzung konkret: Favorisiert werde eine Pizzeria. Die Verwaltung solle nun Pläne und Informationen über Gestaltungsmöglichkeiten liefern.
CDU und WGR könnten sich ein solches Restaurant mit großem Wintergarten oder zumindest ein Bau mit viel Fensterfläche vorstellen.
Vom Grundsatz her konnte sich die SPD den Ausführungen anschließen. Doch auf die weiteren Erläuterungen der Absichten hinter dem Antrag folgte Kritik. Die Sozialdemokraten störten sich vor allem an der Formulierung, „die Verwaltung solle aufzeigen, inwieweit eine Auflösung des laufenden Vertrages mit dem Friseursalon in dem Gebäude möglich ist, sollte die Einbindung dieses Betriebes in neue Pläne notwendig sein”. „Da bekomme ich arge Bauchschmerzen”, gab Uwe Märtens von der SPD zu. Er bezeichnete es als „Tragödie”, dass die Inhaberin des Betriebes wohl noch gar nicht darüber informiert worden sei, dass ihr Friseursalon eventuell zur Disposition stehen könne. Auch Martina Böhm von der WGR gab zu, dass sie mit dieser Vorgehensweise „ein Problem” habe. Stephan Lotz von der CDU wiegelte ab. Er habe nie daran gedacht, aktuell den Bestand des Friseurgeschäftes anzutasten. Er denke dagegen an eine „große Lösung” für die Frage: Was kann da hin?
Märtens fehlte eine konkrete Kostenschätzung. Außerdem sei kein Investor bekannt, der ein Interesse an dem Grundstück hätte. Diese würden ja nicht von selbst anfragen, da müsse man sich schon selber kümmern, entgegnete Steege. Bei allen Widersprüchen solle man die ganze Sache mittelfristig nicht aus den Augen verlieren. Der neue Stadtdirektor Georg Hudalla sah aktuell keinen großen Handlungsbedarf.
Plötzlich kam eine Grundsatzdebatte darüber auf, was denn nun mit den Plänen in Bezug auf eine Aldi-Vergrößerung sei. „Da fehlen uns die Informationen, so geht das nicht”, schimpfte Hans Dieter Brand (SPD). Und von der Vergabe eines Auftrages an einen Architekten, der Ideen für die Nutzung des besagten Grundstücks aufzeigt, wollte die SPD geschlossen nichts wissen. „Das ist eine Verschwendung von Steuergeldern”, formulierte Märtens.
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