Doch das Interesse der Bevölkerung war deutlich geringer als die vielen Stuhlreihen im Lauenauer Sägewerk und die aufwendige technische Ausstattung zunächst annehmen ließen. Nur rund 50 Zuhörer, darunter vorwiegend Bürgermeister und weitere Kommunalpolitiker waren gekommen. Eine vor zwei Wochen von der SPD Apelern initiierte und politisch umstrittene Veranstaltung in Kleinhegesdorf (SW berichtete) hatte bereits gut 40 Zuhörer erlebt, die damals vom örtlichen Ratsherrn Andreas Kölle inhaltlich das Gleiche erfuhren wie jetzt von Dieter Brenneke, dem bei der Kreisverwaltung zuständigen Experten. Brenneke betonte, dass von 4880 Gebäuden mit 7330 Wohneinheiten in der Samtgemeinde derzeit 2123 Häuser keine Leitungsleistung von wenigstens 25 MB erwarten dürfen. Damit umfasse der Raum Rodenberg allein 25 Prozent der gesamten Unterversorgung in Schaumburg: „Wir müssen also unbedingt etwas tun.” So sind, wie bereits an anderer Stelle berichtet, Glasfaserstränge von Apelern in die benachbarten Ortsteile sowie von Lauenau nach Feggendorf beziehungsweise über Pohle und nach Hülsede sowie in Teilen Messenkamps und Altenhagen II geplant, die an vorhandene Stränge angebunden werden. Die Versorgung der Haushalte verläuft von den Verteilstellen weiter über vorhandene Kupferkabel. Bei geringen Distanzen seien keine großen Leitungsverluste zu befürchten. Bis spätestens 2018 könnten die Pläne realisiert werden, wobei die Kabelverlegung den geringsten zeitlichen Aufwand bedeute. Erst müsste ein zur Investition bereiter Partner gefunden werden. Danach könnten Anträge auf Fördermittel folgen, die soeben erst (Bund) oder in Kürze (Land) beschlossen wurden. Über diesen Aufwand müsse sich niemand Gedanken machen, beschwichtigte Landrat Jörg Farr: „Wir kümmern uns um die Technik.” Die Gemeinden müssten nur bereit sein, Zuschüsse zur Finanzierung zu leisten. Je mehr Drittmittel zu erwarten sein, umso weniger werde es die Kommunen kosten. Auch der Landkreis werde dabei helfen. Seien die Leitungen verlegt, lege es an den Bürgern selbst, mit welchem Anbieter und welchen Verträgen sie die verbesserte Versorgung nutzen wollen. Hudalla begrüßte die zu erwartenden Finanzhilfen. Schnelles Internet steigere die Attraktivität des ländlichen Raums und lasse kleine Orte besser überleben. Auch ältere Menschen würden in den kommenden Jahren zum Beispiel beim Datenfluss im Gesundheitswesen oder bei der Vernetzung von Elektrogeräten profitieren, glaubte Wilfried Konnemann vom Breitband-Kompetenzzentrum Niedersachsen. Zudem steige der Wert von Grundstücken bei besserer Versorgung. „Das wird immer weitergehen”, nahm der Experte an, „in zehn Jahren werden die Bandbreiten noch höher sein”. Foto: al