Für die SPD-Fraktion warf deren Sprecher Hans-Dieter Brand dem Kämmerer mangelnde Transparenz vor: „Hätte die SPD nicht darauf gedrungen, hätten noch nicht einmal die Ausschüsse getagt.” Auch das kurzfristige Freibadvorhaben lasse keine ausführliche Beratung mehr zu: „Die Mehrheit sagt, wo es langgeht.” Statt einer Rutsche hätte eher das Rathaus mit einem Aufzug versehen werden sollen, um behinderten Menschen den Zugang in die oberen Etagen zu ermöglichen. Auch würden die gesundheitlichen Beeinträchtigungen einiger Feuerwehren ignoriert, deren Garagen über keine Absauganlagen verfügen. Udo Meyer nannte für die Gruppe CDU/WGSR den Etat „beeindruckend”, weil er ausgeglichen und ohne Nettoneuverschuldung auskomme. „Wir tun was für die Jugend”, betonte er mit dem Hinweis, dass sich die Gruppe „nachhaltig zum Erhalt der beiden Freibäder” bekenne. Für Familien sei Verlässlichkeit gegeben: Die Kindergartengebühren bleiben stabil; das Platzangebot sei ausreichend. Meyer lobte, dass Streiks die vorschulische Betreuung zwar beeinträchtigt, die Samtgemeinde aber die anteiligen Gebühren erstattet habe. Dies sei längst nicht in allen Kommunen der Fall gewesen. Grünen-Sprecher Karsten Dohmeyer flankierte Meyer: „Wir geben Kindern eine Stimme für Bäder, Kindergarten und Schule.” Zugleich verwies er auf den Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Klärwerksgelände für 700.000 Euro. Uwe Märtens (SPD) hielt Schwimmbad-Rutschen zwar für eine gute Idee, verlangte aber Prioritäten: Sicherheit müsse vor Vergnügen gehen. Deshalb sei er ebenso für einen Fahrstuhl im Rathaus wie für den Einbau von Absaugeinrichtungen in Gerätehäusern. Hitzig wurde die Debatte, als Wolfgang Kölling (SPD) bemerkte, Wehren mit Grundausstattung würden benachteiligt und müssten „Handschuhe aus dem Baumarkt tragen”. Das könnte Kölling doch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender im zuständigen Fachausschuss doch dort auf den Tisch bringen, erwiderte Ralf Sassmann (WGR). Dohmeyer riet, die für die Rodenberger Feuerwache vorgesehenen Rolltore um ein Jahr zu verschieben und dafür die Absauganlagen zu bewilligen. Zu einer Abstimmung darüber kam es nicht. Auf Bitten der SPD wurde die Sitzung unterbrochen. Danach schilderte Brand noch einmal die sich zuvor bereits angedeutete Haltung seiner Fraktion. Aus der SPD gab es zwölf Gegenstimmen und drei Enthaltungen zum Planentwurf. Danach ist der Weg jetzt frei für die Freibad-Pläne sowie für neue Heizungen in Grundschule und Kindergarten von Apelern (50.000 Euro). Eine neue Heizung samt Fußboden erfährt der Pohler Kindergarten. 100.000 Euro erhält die Feuerwehr für diverse Anschaffungen. Kleinere Arbeiten sind für die Schulen in Rodenberg und Lauenau sowie an der Hülseder Sporthalle mit jeweils 5000 Euro vorgesehen. Zudem gibt es interaktive Tafeln für Rodenberg Klassen und einen neuen Computerraum in Lauenau. Die größte Summe verlangt die Apelerner Sporthalle für Fenster, Sanitärtrakt und Heizung. Deutliche Abstriche gab es für den zu sanierenden Gemeindeverbindungsweg zwischen Pohle und Apelern. Anfangs waren 215.000 Euro angesetzt; der Etatentwurf nannte noch 115.000 Euro. Nun werden nur noch für 75.000 Euro die schlimmsten Stellen beseitigt. Dafür für 40.000 Euro Info-Tafeln zur Tourismusförderung in verschiedenen Orten der Samtgemeinde entstehen. Foto: al