Die Rechte Markt zu halten, Bier zu brauen und Rechtsprechung bei kleinen Übeltätereien auszuüben waren 1536 durch fürstliches Dekret der kleinen Gemeinde übertragen worden, die damals zugleich zum Flecken erhoben wurde. Das möchte der Heimatverein nun aufleben lassen. Das Bier lässt die örtliche Brauerei fließen. Etliche Stände sorgen vor dem Museum und rund um das „Rundteil” für Marktatmosphäre und bieten neben Speisen und Getränken auch Mitmachaktionen, Textilien, Kunsthandwerk und andere wohlfeile Dinge an. Zu jeder vollen Stunde aber wird Gericht gehalten über Diebe oder über streitende Nachbarn. Einige Fälle hat der Heimatverein bereits ausfindig gemacht. Besucher aber können selbst ein Anliegen auf humorvolle Weise vortragen. Und wenn sich nicht gerade ein Verurteilter in den Ketten des Schandpfahls hängt, darf das klobige Gerüst gern auch für ein Erinnerungsfoto zweckentfremdet werden. Mit dem Markttag aber verbindet der Heimatverein eine weitere Absicht. Die Um- und Ausbauarbeiten im Museum sind soeben beendet worden. Drei Monate war das Gebäude für Besucher nicht zugänglich. Eine marode Kellerdecke musste erneuert werden. Auch andere Arbeiten duldeten keinen Aufschub mehr. Nachdem der Flecken Lauenau einen Zuschuss bewilligt hatte, konnte die Sanierung endlich beginnen. So sind Besucher natürlich auch im Haus willkommen, das fortan wieder an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist. Begleitet wird der von 11 bis 18 Uhr dauernde Museumsmarkt auch von Attraktionen für junge Besucher Sie dürfen sich im Museumsgarten auf einer Burg aus Stroh austoben oder an historischen Spielen teilnehmen. Sogar einige Haustiere werden zu sehen sein. Besondere Aufmerksamkeit aber dürfte etlichen „Ferkeln” zuteil werden, die angeblich einem Anbieter entlaufen sein sollen: Sie müssen im Museum, an den Marktständen oder am „Rundteil” gefunden werden. Foto: al