Als Nachwuchs-Basketballer kam der Heidelberger 2003 in die USA. Verletzungspech machte der durchaus realistischen Chance auf eine Profikarriere einen Strich durch die Rechnung. Nach dem Politik-Studium entschied sich van de Laar aufgrund seiner Begeisterung für Barack Obama, sich als hauptamtlicher Wahlkämpfer für ihn im Präsidentschaftswahlkampf 2008 zu engagieren. Später im US-Wahlkampf 2012 organisierte van de Laar hauptamtlich den Bereich Wählermobilisierung für Barack Obama im wahlentscheidenden Schlüsselstaat Ohio. Bei der Kampagne 2012, die allein 1,2 Milliarden Euro verschlang, spielte insbesondere das Thema „Informationen und Daten” eine entscheidende Rolle. Eine planvolle und gezielte Wähleransprache der Obama-Kampagne, das sogenannte „Micro-Targeting”, war der Schlüssel im Kampf um den Schlüsselstaat Ohio. Facebook, Payback-Daten, E-Mail-Betreffzeilen oder Internet-Startseiten – mit der richtigen Vernetzung und Auswertung von „Big Data” boten sich dem Wahlkampfteam ungeahnte Möglichkeiten – auch wenn hier bei den Datenschützern die Alarmglocken Sturm klingeln. Zudem hatte die Mobilisierung von Freiwilligen, die Hausbesuche bei den noch unentschlossenen Wählern machten, einen positiven Effekt: Mehr als 21.000 freiwillige Unterstützer klingelten allein in Ohio an über 800.000 Türen und versuchten in persönlichen Gesprächen von Barack Obama zu überzeugen. Angesprochen auf das aktuelle knappe Rennen um das Präsidentschaftsamt zwischen Hillary Clinton und Donald Trump, wollte sich Julius van de Laar nicht konkret festlegen: „Entscheidend sind die letzten vier Tage vor der Wahl”, erklärte er. Foto: privat