Die Staffeln waren bunt gemischt: „Normale” Rettungsschwimmer übergaben die 75 Kilogramm schweren Puppen an Mitglieder des DLRG-Kaders, junge an ältere Schwimmer - die älteste war 74, die jüngsten gerade 18 Jahre alt. So stand eigentlich auch nicht der Rekord im Vordergrund: „Die Aktion soll unseren humanitären Gedanken widerspiegeln. Es geht darum, die zu rettende Person möglichst schnell an den Beckenrand zu bringen, um dort erste Hilfe leisten zu können”, sagte DLRG-Bundestrainerin Susanne Ehling. Der Kongresschef und Leiter Ausbildung im DLRG-Präsidium, Helmut Stöhr, war stolz auf das Resultat: „Im Endeffekt ging es um Spaß. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass die DLRG mit diesem Wettkampf wiederholt ihren Zusammenhalt nach außen repräsentieren konnte.” Besonders staunte auch die zweifache Olympiasiegerin Heike Drechsler über den Weltrekordversuch: „Gratulation an die fleißigen Schwimmer, die diesen Weltrekord auf die Beine gestellt haben. Toll, dass mit Kai-Uwe Schirmer aus dem DLRG-Nationalteam sogar ein Weltmeister das Feld angeführt hat.” Drechsler war Gastreferentin auf dem Kongress, der das ganze Wochenende lief. Es war die erste gemeinsame Veranstaltung der Verbandsressorts Ausbildung, Einsatz und Medizin. Unter dem Motto „Eigene Ideen mitbringen, von den anderen Lernen und Synergieeffekte nutzbar machen” kamen fast 400 Mitglieder nach Bad Nenndorf in die Wandelhalle. Ziel der Zusammenkunft war es, die Rolle der DLRG in Fragen der Ertrinkungsbekämpfung, des Rettungsschwimmens, der Gesundheitsvorsorge, der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, des Rettungssports, der medizinischen Aspekte und nicht zuletzt des Bevölkerungsschutzes weiter auszubauen. „Das Ziel haben wir gemeinsam erreicht - in allen Bereichen. Zudem ist uns eine Vernetzung dieser Themen gelungen, die wir nach außen transportiert haben”, so Kongress-Chef Stöhr. „Nun ist also klar, dass beispielsweise der Einsatz nicht ohne die Ausbildung funktionieren kann.” Das Thema Bevölkerungsschutz war auch Teil des Grußwortes von Doktor Ole Schröder, Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren. Im Vortrag des Kongress-Gastreferenten und Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, drehte sich alles um das Thema „ehrenamtliches Engagement”. Dabei ging er auch auf den Sport und seine Abhängigkeit vom Ehrenamt ein und zeigte sich begeistert vom Kongress: „Es ist schön zu sehen, wie gut das Miteinander der verschiedenen Ressorts innerhalb dieser riesigen Organisation funktioniert. Das ist hier auf alle Fälle deutlich geworden.” Auch Drechsler gefiel das Zusammenspiel von Ausbildung, Einsatz und Medizin: „Das ist wie im Sport, nur als Team kann etwas mit Erfolg funktionieren. Und dieses Teamdenken lebt die DLRG bilderbuchmäßig vor.” Die ehemalige erfolgreiche Deutsche Leichtathletin gab in ihrem Beitrag Tipps für die Selbstmotivation und den richtigen Umgang mit Rückschlägen. Neben den prominenten Gastreferenten gab es zahlreiche weitere Workshops und Vorträge von Lehrenden, Ausbildern, Multiplikatoren, Funktionsträgern, Führungskräften und Entscheidern, die allesamt Mitglied der DLRG sind und aus ganz Deutschland anreisten. „Ein riesen Dank gilt allen haupt- und ehrenamtlichen Helfern für die Organisation des gelungenen Kongresses. Satte anderthalb Jahre haben die meisten im Vorfeld beinahe täglich an dieser Veranstaltung gearbeitet. Es ist toll zu sehen, wie zufrieden die Teilnehmer jetzt nach Hause fahren - das Programm war ein voller Erfolg”, so Stöhr. Foto: tr