Ziel der Stadt ist es, die durch die Betreuung der Mädchen und Jungen in den Kindertagesstätten (Kita) anfallenden Kosten zu einem Viertel durch die von den Eltern zu entrichtenden Gebühren abzudecken. 2010 erhöhte die Stadt letztmals die Gebühren, seitdem sackte der Kostendeckungsgrad merklich unter die angestrebten 25 Prozent. Dies wird nun durch die beschlossene Erhöhung korrigiert. Die Gebühren für eine fünfstündige Betreuung am Tag steigen so von bisher 115 Euro im Monat um 11 Euro auf 126 Euro im Monat, eine Steigerung also von knapp 10 Prozent. Bei einer zehnstündigen Betreuung am Tag wächst die Gebühr von bisher 220 Euro um 31 Euro auf dann 251 Euro im Monat, also um etwa 14 Prozent. (Die Gebühren für die Betreuung von unter Dreijährigen liegen höher, bei sehr kurzen Betreuungszeiten ist der prozentuale Anstieg höher). Die neuen Sätze gelten ab dem 1. Januar 2017. Jan-Philipp Beck (SPD), Sprecher der Gruppe SPD/Grüne/FDP hielt fest, dass sich seine Gruppe mit der Erhöhung nicht leicht tue. Im Wissen um die hohe Bedeutung der frühkindlichen Bildung insbesondere für die Gewährung von Chancengleichheit im Bildungssystem habe die Stadt jedoch in den vergangenen Jahren die Qualität der Betreuung in den Kitas erhöht. Dieses hohe Betreuungsniveau schlage sich auch in den Kosten nieder. Gleichzeitig betrachte seine Gruppe die Erhöhung als Auftrag, weitere Anpassungen vorzunehmen. Beispielsweise sei eine weitere Flexibilisierung der Betreuungszeiten nötig. Gunter Feuerbach (CDU) verwies darauf, dass der Posten der Kitas im Haushalt nun erstmals über die Grenze von vier Millionen Euro wachse, nach stetiger Steigerung in den vergangenen Jahren. Daran würden die Eltern nun wieder mit einem Anteil von 25 Prozent beteiligt. Anzunehmen sei, dass sich der Rat 2020 erneut mit einer Erhöhung beschäftigen müsse. Schließlich würden die Tarifabschlüsse zu höheren Lohnkosten führen, ein Kindergartenneubau stehe an und der Trend zur Ganztagsbetreuung und zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren halte an. Wichtig sei es, Förderungen zu nutzen, die der Bund für die Zukunft in Aussicht gestellt habe. Richard Wilmers (WIR) verwies ebenfalls auf die Ausweitung der Leistungen und die Tarif-Erhöhungen als Grund für die Kostensteigerungen. Trotz der Erhöhung bewege sich Stadthagen im Vergleich mit weiteren Schaumburger Gemeinden im Mittelfeld bei den Gebühren. Lothar Biege (FDP) regte an, künftig mit den Anpassungen nicht so lange zu warten sondern sich enger am angepeilten Deckungsgrad von 25 Prozent zu orientieren. Bei häufigeren Erhöhungen sei der jeweilige Sprung dann nicht so hoch.Foto: archiv bb