Bereits am Donnerstag wurden die Tiere in der Gemarkung Hülsede entdeckt. Am Freitag grasten sie zunächst am Lauenauer Sportplatz und später an der Raiffeisentankstelle. Doch als die zottigen Vierbeiner mit ihren gebogenen Hörnern die Gemarkung in Richtung Pohle heimsuchten, wurde es den Ordnungshütern zu bunt: Zu groß war die Gefahr, dass die Ausreißer bei einer Flucht vor ein Auto auf der Bundes- oder der Landstraße laufen könnten. Sogar ein Abschuss wurde bereits erwogen. Doch wer sollte die Tat ausführen? Ein gezielter Versuch in Häusernähe verbot sich. Inzwischen hatten mehrere Polizeibeamte die Verfolgung aufgenommen, und auch der Schaumburger Kreisveterinär wurde eingeschaltet. Nur die Suche nach dem Eigentümer verlief bis dahin vergeblich: „Niemand vermisste die Schafböcke”, berichtete Tanja Pietruschke von der Lauenauer Polizeistation. Auch Kontakte zu ihren Kollegen nach Bad Münder, weil die Tiere aus dem südlichen Sünteltal entlaufen sein könnten, führten nicht weiter. Als Retter der Situation erwies sich der Pohler Helmut Homberg. Zu seinen Tieren gehört auch ein zutrauliches weibliches Schaf, das sich von seinem Eigentümer auch mühelos an die Leine nehmen lässt. Homberg spazierte mit seinem Lockvogel in die Nähe der Böcke. Die bepelzte Dame blökte zwei, drei Mal – und schon liefen ihr die drei Herren hinterher, begleitet von Polizeifahrzeugen. Brav folgten sie dem weiblichen Geschlecht geradewegs auf Hombergs Weide. Dort grasten sie am Wochenende friedlich und ließen sich von einigen Spaziergängern bestaunen. Zum Wochenbeginn setzte die Polizei ihre Ermittlungen hinsichtlich des Eigentümers fort – nach Hinweis eines Landwirts. Die Tiere könnten am Hülseder Ortsrand ausgebüxt sein. Der Besitzer, der dort einen Resthof unterhält, lebt vorwiegend in Berlin. Foto: al/p.