Karl Struckmann wurde 1888 in Hörkamp bei Stadthagen geboren, besuchte die Volksschule in Oberwöhren, von 1900 bis 1902 dann das Ratsgymnasium Stadthagen. Danach begann er wahrscheinlich eine Lehre als Zimmermann. Von 1906/07 war für zwölf Jahre beim Militär verpflichtet. Als Weltkriegsteilnehmer wurde er ausgezeichnet mit dem EK II und dem Schaumburg-Lippischen Verdienstkreuz. Ab 1919 war er als Zollbeamter, ab 1932 in Olpe (Westfalen) tätig. Struckmann war deutsch-national eingestellt, besaß eine Vorliebe für alles Militärische und war Mitglied der sehr rechts stehenden „Stahlhelm”-Organisation, die im Oktober 1933 in die SA überführt wurde, recherchierte Hans-Bodo Thieme. Struckmann stieg in der Hierarchie der SA-Führer bis zum Sturmbannführer auf und befehligte von 1936 bis 1945 die gesamte SA des Kreises Olpe. Struckmann interessierte an der SA das Militärische, nationalsozialistisches politisches Denken könne bei ihm nicht nachgewiesen werden, urteilt der Wissenschaftler Thieme. Wahrscheinlich mit Beginn des Weltkrieges regten sich bei Karl Struckmann erste Zweifel. Einen von der NSDAP geforderten Kirchenaustritt aus der evangelischen Kirche lehnte er ab. In der Kriegszeit half er, wie seine Entnazifizierungsunterlagen zeigen, einer Reihe von Verfolgten, und er warnte eine Olper Familie, die Juden versteckt hatte, vor einer Haussuchung durch die Gestapo, berichtet Hans-Bodo Thieme. 1945 folgten die Entlassung aus dem Zolldienst und die Internierung im Lager Staumühle bei Paderborn bis November 1946. Die Entnazifizierung brachte ihm die Einstufung „Mitläufer”. Diese Unterlagen zeichnen Struckmann als eine Person, der nach Kräften versucht habe, Leid zu mildern oder sogar abzuwehren. Ohne ihn hätte das NS-Regime in Olpe noch mehr und größere Opfer gefordert, ist sich Thieme sicher. 1949 zogen Struckmann und seine Frau von Olpe nach Ottensen bei Stadthagen. Am 16. Mai 1972 ist „der Oberzollsekretär a.D. Friedrich Karl August Struckmann, lutherisch, wohnhaft in Stadthagen, Büschingstr. 19” im evangelischen Josua-Stegmann-Altersheim verstorben. Auf dem St. Martin-Friedhof ist er bestattet worden. Das Ehepaar Struckmann besaß wahrscheinlich keine Nachkommen, ein Nachlass ist nicht bekannt. Entfernte Verwandte von Struckmann konnten einige Angaben über ihn machen, allerdings ist nichts über ihn aus den Jahren von 1949 bis 1972 bekannt, auch gibt es nur ein einziges Foto von ihm, und zwar aus dem Jahre 1928, erklärt Hans-Bodo Thieme, der um Unterstützung bei seiner Recherche bittet. Für alle Informationen steht der Wissenschaftler unter dr.thieme@freenet.de oder telefonisch unter 02761/61132 zur Verfügung.