Während der heute 91-Jährige als Elektriker in einem Bad Nenndorfer Betrieb und später bei der Bahn arbeitete, pendelte Hilde Heise täglich nach Hannover. Eigentlich hatte sie Hebamme werden wollen wie zuvor die Großmutter. Doch der Weg führte die gelernte Kauffrau über viele Jahre in die Markthalle. Mit dem Ortswechsel nach Apelern fanden sich bald neue Freizeitaktivitäten. Der heute 91-Jährige wandte sich dem Schützenverein zu, bis vor 15 Jahren die Sehkraft nachließ. Inzwischen ist Friedrich-Wilhelm Heise fast erblindet. Ehefrau Hilde fand Gefallen am Karneval. Viele Jahre agierte sie selbst auf der Bühne und erinnert sich immer noch lebhaft an manche ulkige Szene im Scheinwerferlicht. Beide lockte die Ferne. Anfangs fuhren sie noch mit Motorrad und Zelt los. Später war es der Wohnwagen. Mit der Zeit wurden die Reisen immer weiter und länger. Drei Mal waren sie allein in Kanada – und wären dort fast noch für immer geblieben. Heute genießen im Strandkorb auf dem Balkon als Lieblingsplatz ihren Lebensabend. Manchmal schaut Nachbarin Katharina Thäte vorbei, die hilfsbereit viele Dinge ebenso erledigt, wie die Verwandten und deren Kinder. Denn der eigene Nachwuchs ist dem Jubelpaar verwehrt geblieben. Foto: al