Mitglieder des Kulturforums Bad Nenndorf haben den ehemaligen Bauernhof in der Pohler Hauptstraße jetzt besucht. Zum dritten Mal wandten sie sich bewusst weg von Bühne und Ausstellungsraum, um einen Künstler in dessen Zuhause zu besuchen: „Wir finden die Verquickung von Privat und Atelier so reizvoll”, begründete Inge Schönfelder den Ausflug. Sie leitet den Bereich Kunst und Impulse im Vorstand. Der Besuch galt Patrick Eicke. Vor zweieinhalb Jahren ist er mit seiner Lebensgefährtin, der Autorin Lisa Kreißler, nach Pohle gezogen. „Die Küche” nennt er sein Atelier, weil sie im Alltag als lebendiger Ort gilt, wo man sich an den Tisch setzt und ein Gespräch oft neue Sichtweisen öffnet. Eickes Bilder entstehen in der Natur – allein schon, weil er auf großflächigen Leinwänden malt. Mit der alten Scheune, die eigentlich schon halb verfallen war, hat er eine ideale Präsentation für sie gefunden. Den Mittelpunkt bildet der alte Hof. Auf zwei weiteren Motiven ist jeweils vor grüner Kulisse ein Mensch mit gelbem Strohhut zu sehen. Die andauernden Treckergeräusche ließen die Besucher bald neugierig hinter einen großen Vorhang schauen. Dort sowie in einem weiteren Raum erlebten sie den zweiten Teil der Ausstellung: Der finnische Fotograf und Videokünstler Mikko Haiko widmet sich der Erkundung seiner völlig abgelegenen Heimat nahe der russischen Grenze. In der Filmsequenz löste sich das akustische Rätsel: Ein Schlepper war im Matsch des soeben aufgetauten Bodens steckengeblieben und sprang nicht mehr an. Ratlos steht der Bauer daneben und weiß sich keinen Rat. Foto: al