„Wir sind jetzt seit vier Jahren dabei, einen Pächter zu finden”, zuckt Inhaber Manfred Steffen, der das „Bowling around the Clock” 2001 eröffnet hat, mit den Achseln. Bis 2011 hat er es selbst betrieben, dann verpachtet und letztlich vor vier Jahren wieder das Zepter in die Hand genommen. „Eigentlich wollte ich mich damals zur Ruhe setzen”, erklärt der 65-Jährige, der heute gemeinsam mit seiner Frau Marion, die sich um den Gastrobereich kümmert, den Betrieb führt. Nach fast 20 Jahren in dem Geschäft will er nun aber kürzertreten, auch um gerade am Wochenende mehr Zeit für die Familie zu haben. Das Paar hat eine 16-jährige Tochter. „Wir haben keine wirtschaftlichen Gründe, die sind rein altersbedingt”, betonen die Steffens. Ein Nachfolger würde eine vollintakte Anlage übernehmen, mit der sich sofort Gewinne erzielen ließen. Sie finden aber niemanden, der sie weiterführen möchte. Dabei würde der ehemalige Bowling-Bundestrainer einem Interessenten auch helfen und begleitend zur Seite stehen, hat er doch deutschlandweit Bowlingcenter geplant und beraten. Und selbst einen Pächter, der das Gebäude mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern als Industriehalle nutzen möchte, konnte er bisher nicht finden – von einem Käufer ganz zu schweigen. Die Konsequenz: Schon jetzt ist sowohl der Montag als auch Dienstag ein Ruhetag. Im kommenden Jahr werden diese so ausgeweitet, dass das Objekt von März bis Oktober schließt – mit zwei Öffnungsoptionen. Zum einen kann die Anlage ab 20 Personen als Feierlocation mit individuellen Buffets und der Möglichkeit zu bowlen gemietet werden. „Wer hier feiern möchte, kann mit uns verlässlich planen”, betont Manfred Steffen und verweist auf bereits eingegangene Reservierungen für das kommende Halbjahr. Zum anderen wird das Center an vier fixen Tagen im Monat vorrangig für seine Stammgäste und je nach freier Kapazität natürlich auch für jedermann die Türen öffnen. Und zwar in den geraden Kalenderwochen am Donnerstag und Sonntag. Am Angebot selbst ändere sich nichts. Auch weiterhin wird es zu den Öffnungstagen eine kleine Snackkarte mit Schnitzel, Currywurst und Pizza geben. „Es ist für uns erstmal ein Versuch, weil uns nichts anderes mehr einfällt”, erklärt Steffen die Entscheidung. Die Anlage komplett zu schließen sei für das Ehepaar keine Alternative gewesen: „Es wäre schade, wenn eine Institution wie das Bowlingcenter für die Region verloren ginge.” Mittlerweile ziehe es ein generationsübergreifendes Publikum an. Eltern, die selbst als Kinder Geburtstage auf und neben den Bahnen gefeiert haben, kämen jetzt mit ihrem eigenen Nachwuchs. „Es ist ein Stück Geschichte”, so der Besitzer, „aber ich möchte sie nicht 25 Jahre schreiben”. Foto: jl/Archiv