Deshalb waren die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm, Bürgermeister Heinz Laufmöller, Verwandte, Freunde und Bekannte gekommen. Und diese staunten nicht nur über die unverminderte Lebensfreude der Jubilarin, sondern auch über die Rekordzeit, die sie zurückgelegt hat: Seit 55 Jahren lebt sie immer noch in derselben Wohnung.
Eigentlich waren Hedwig Brose und ihr Mann Walter in Breslau zu Hause. Aber die Folgen des Krieges brachten sie zunächst nach Feggendorf. Als die ersten Mehrfamilienhäuser in der Lauenauer Gartenstraße errichtet wurden, wurde schnell ein Umzug organisiert: Der Gattin hatte es dann nur wenige Gehminuten zu seinem Arbeitgeber Casala.
Hedwig Brose versorgte den kinderlos gebliebenen Haushalt. Und sie sah es als ihre Aufgabe an, den insgesamt acht Geschwistern zu helfen, von denen etliche in der früheren DDR wohnten. Unzählige Päckchen mit Lebensmitteln und Geschenken hat sie ihnen geschickt.
Heute sind Hedwig Brose und die ebenfalls in Lauenau wohnende Schwester Ruth Hofmann die letzten Überlebenden ihrer Generation. Zudem musste die Jubilarin schon vor 17 Jahren den Tod des Ehemanns beklagen. Aber den Lebensmut hat sie dadurch nicht verloren. Und auf ihre Selbstständigkeit legt sie weiterhin großen Wert. Bis vor einem Jahr ging sie noch allein einkaufen. Ihre eigenen vier Wände will sie ebnfalls nicht aufgeben, zumal Nichte Steffi Hofmann regelmäßig nach ihr schaut. Ein wöchentliches Muss ist der Kirchgang: Wenn eine Nachbarin mit dem Auto zum Gottesdienst fährt, dann ist Hedwig Brose immer dabei. Folgerichtig überbrachte ihr auch Küsterin Roswitha Schölzel einen herzlichen Glückwunsch. Foto: al