Zwar gibt es bislang keinen ganz konkreten Hinweis auf die erste urkundliche Erwähnung von Vegendorp oder Lacthorpe; aber es ist wenigstens 850 Jahre her, dass sich entlang des Schlierbachs die Menschen ansiedelten. Sie lebten von der Landwirtschaft oder gingen kleinem Handwerk nach. Vor allem aber fanden sie Arbeit im Deister, wo früher Steinbrüche ausgebeutet und insgesamt mehr als 300 Jahre lang Kohle gebrochen wurden.
Folgerichtig werden die Markttage von Vertretern dieser Berufsgruppen geprägt sein. Schon tauchten aus alten Schränken und Truhen in hiesigen Häusern die passende Kleidung auf: In Bergmannsuniform, Frack und Zylinder und bäuerlichen Gewändern kam ein Abordnung zum hölzernen Hinweisschild auf das Jubiläum am Ortseingang. „Das ist erst der Anfang”, erwartet der Vorsitzende des organisierenden „Feggendorfer Vereinskomitee”, Wilfried Mundt. Schließlich sollen alle Mitwirkenden sich in historischer Montur präsentieren. Und das gilt auch für die von den Vereinen geplanten Stände. Dass dazu nicht ein modernes „Plastikzelt” passt, hatte sich vor Wochen schon zum Beispiel der örtliche Schützenclub überlegt. Dieser will übrigens ein Armbrustschießen beisteuern; der zweite Feggendorfer Schießsportverein wartet mit Pfeil und Bogen auf.
Unters Volk will sich auch der örtliche Chor mischen und alte Lieder zu einem historischen Instrument singen. Zwischendurch rattert eine alte Dreschmaschine.
Am ersten Tag wird zudem die Lindhorster Trachtengruppe erwartet. Ihr Tanz dürfte schon deshalb auf große Aufmerksamkeit stoßen, weil es Trachten in Feggendorf vermutlich nie gegeben hat. Erwachsene sind zu „Highland-Games” eingeladen und dürfen dabei Baumstämme oder Steine werfen. Am zweiten Markttag folgen Ritterspiele für Kinder.
Während das Marktgeschehen am 13. Juni um 13 Uhr sowie am nächsten Tag um 11 Uhr beginnt, will eine Feierstunde am 13. Juni um 18 Uhr den historischen Aspekt des Festes würdigen. Es folgt im Festzelt ein Tanz- und Unterhaltungsabend mit „Kamillos-Showband” samt Feuershow und dem Auftritt der Show-Tanzgruppe des örtlichen Deister-Sportclubs. Am nächsten Vormittag ist um 10 Uhr Gottesdienst.
Noch aber steht nicht endgültig fest, wo die Feggendorfer eigentlich feiern wollten. Ursprünglich war dafür der Festplatz am Kleinen Ranzen vorgesehen. Doch nach Bodenabtragungen dient jetzt möglicherweise das Sportgelände als Ersatz.
Bereits ein Wochenende zuvor wird im urkundlich genau hundert Jahre zuvor dokumentierten Flecken Lauenau gefeiert. Wie bereits an anderer Stelle berichtet, sind von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Juni, unter anderem ein „Lauenauer Abend” mit vielen lokalen Darbietungen sowie ein großer Festumzug vorgesehen. In diesen wollen sich auch die Feggendorfer einreihen - und mit ihrer historischen Kostümierung auf die eigenen Pläne aufmerksam machen. Foto: al