Während der Bedarf an Betreuungsangeboten für Jungen und Mädchen ab drei Jahren in der Samtgemeinde laut Prognosen in den nächsten Jahren sinken werde, folgt eine vermehrte Nachfrage nach Krippenplätzen für Jüngere. Das berichteten Sachbearbeiter Reinhard Peter und Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann in der Fachausschuss-Sitzung im Lauenauer Bürgerhaus. Zum 1. August 2009 sollen zu den bereits bestehen 24 Plätzen für Jungen und Mädchen ab dem ersten Lebensjahr auf zehn weitere aufgestockt werden. Damit will sich die Samtgemeinde schrittweise darauf vorbereiten, dass der Gesetzgeber ab 2013 für jedes Kind mit Vollendung des ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertagesstätte festschreibt.
Wie Peter weiter ausführte, würden einige Eltern die bisher angebotenen Betreuungszeiten für die Krippenkinder von maximal 7.30 bis 13 Uhr für nicht ausreichend halten. Zwei Mütter brachten diese Kritik persönlich im Verlauf der Sitzung vor. Sie rechneten dem Gremium vor, dass für sie eine Betreuungszeit von mindestens bis 15 Uhr optimal wäre. Der Sachbearbeiter äußerte seine Zweifel darüber, ob dieser Wunsch tatsächlich von mehreren Eltern in der Samtgemeinde getragen werden würde. „Für zwei Kinder rechnet sich das für die Kommune nicht”.
Heilmann erklärte mit Nachdruck, dass die Last der Finanzierung auf die Kommunen abgewälzt werde. „Wir würden gerne mehr machen”, betonte er. In einer Vorlage ist zu lesen, dass die Samtgemeinde für den erfolgten Ausbau der Krippenplätze im Kindergarten „Rappelkiste” in Lauenau und im Kindergarten „Im Großen Feld” in Rodenberg Mitte letzten Jahres bei der Landesschulbehörde entsprechende Zuschussanträge gestellt habe. Der Samtgemeinde stehen maximal 95 Prozent an Fördermitteln zur Verfügung. Zwar liege inzwischen der Förderbescheid für den Rodenberger Kindergarten vor, in dem ein Zuschuss in Höhe von rund 5500 Euro in Aussicht gestellt wird. Geld erhalten hat die Samtgemeinde bislang für beide Maßnahmen allerdings nicht. Die Ausbaukosten der Krippenplätze in diesem Jahr werden bei insgesamt rund 16 000 Euro liegen.
„Wir sind im Krippenbereich drastisch unterfinanziert”, brachte Heilmann die Misere auf den Punkt. Es müsse wenigstens eine Kostendeckung von 40 bis 45 Prozent erreicht werden. Die Gebühren für Krippenplätze müssten auf den Prüfstand. Mit Umfragen soll nun bei den Eltern die „Schmerzgrenze” bei den Kosten abgefragt werden.
Ideal ist nach Auffassung des Samtgemeindebürgermeisters eine flächendeckende Versorgung mit Krippenplätzen. Angedacht ist, in den nächsten Monaten zu den bestehenden Krippenplätzen in der „Rappelkiste”, in der „Pusteblume” in Lauenau und im Kindergarten „Im Großen Feld” zusätzliche Angebote für Krippenkinder im Kindergarten „Mozartweg” in Rodenberg sowie im Kindergaren „Kunterbunt” in Apelern auszuweisen.