Bis 1984 wurden „Zündapp”-Modelle produziert. Die „Zünder- und Apparatebaugesellschaft” („Zündapp”) war 1917 gegründet worden. Neben Rüstungsprodukten stellte das Unternehmen im Laufe der Jahre unter anderem auch Nähmaschinen und Autos her, jedoch zumeist ohne wirtschaftlichen Erfolg. Erst die Zweiräder brachten den Durchbruch: „Zündapp” zählte zu den fünf größten Unternehmen der Branche in Europa. 1984 kam das Aus: Die weitere Verbreitung des Automobils in den siebziger Jahren und die Einführung der Helm-pflicht 1980 ließen das Interesse an Zweirädern erlahmen.
Wer aber eine „Combinette” oder ein 125er Kleinkraftrad hatte, hegte und pflegte es vielfach als Oldtimer. Nicht nur in Deutschland gibt es etliche Klubs; auch in den Niederlanden beschäftigt sich eine große Fangemeinde mit den Zweitaktern. In einem Verein ist Jos van Straaten Mitglied, dessen Vater und Andreas Dohmeier vom gleichnamigen Unternehmen für Brandschutzanlagen in Schmarrie in geschäftlicher Verbindung stehen. So wurde ein „Midden
Duitsland Rit” verabredet: Zum ersten Mal sollte das Jahrestreffen in Deutschland stattfinden. Dohmeier, der selbst eine alte „Zündapp” besitzt, stellte dafür Wiesenflächen an seinem Grundstück zur Verfügung.
Dort hatte die DRK-Bereitschaft Bakede Mannschaftszelte errichtet; im Innenhof des Betriebs reihten sich die Wohnmobile dicht an dicht. Ein Originaltransparent mit Zündapp-Werbung durfte ebenfalls nicht fehlen. Und hoch in der Luft über dem Eingang zum Zeltplatz hing Dohmeiers Maschine: „Das wollen mir meine Freunde in Holland restaurieren”, freut sich der Gastgeber schon auf den Tag, an der sich selbst auf einen ersten Zweiradausflug begeben will.
Während es viertägigen Aufenthalts am Süntel waren die Mopeds zweimal unterwegs: 170 Kilometer legten sie unter anderem durch das Leinebergland zurück. Am nächsten Tag registrierte der Tacho 130 Kilometer auf einer kurvenreichen Tour durch das Wesertal bis hinüber nach Bad Pyrmont und durch das Extertal zurück. Ein Verfahren war eigentlich gar nicht möglich: Jeder Teilnehmer hatte zum Start eine dicke Mappe mit Wegskizzen und erläuternden Hinweisen erhalten. Foto: al