Der Engpass beginnt in Höhe des Grundstücks 1 A. Wenn heftige Schauer über Apelern niedergehen, wird das Bachbett zum Nadelöhr. Das Wasser tritt über die Ufer, schwemmt über die ohnehin schmale Fahrbahn und sickert rund hundert Meter östlich wieder in den dort breiter werdenden Graben. „Hier ist die Engstelle”, zeigte Bürgermeister Heinrich Oppenhausen auf den gerade einmal vier Meter breiten Querschnitt, während die Bachparzelle normalerweise bis zu acht Meter beträgt. Oppenhausen schlug Spundwände vor, wie sie auch an der Rodenberger Schule eingerammt worden sind. Dann könnten Wassermassen schneller abfließen.
Von Luckwald sah darin zunächst keine Lösung. Er wollte den ganzen Einzugsbereich des Riesbachs in Augenschein nehmen und hielt eine Wasserrückhaltung bereits weit vor der Ortslage für besser. Gleichzeitig räumte er ein, dass dies „eine Menge Geld” kosten würde. Da würden schnell bis zu 150.000 Euro zusammen kommen. Zudem müsse klar sein, für welches Hochwasserereignis Vorsorge getroffen werde.
„Das muss nur ein paar Tage regnen, und schon ist alles überschwemmt”, erwiderte Oppenhausen und reichte Fotos von den letzten Ereignissen herum. Anlieger bestätigten die regelmäßigen Unbilden vor ihrer Haustür. Danach müssten sie bis zu fünfmal im Jahr Gummistiefel anziehen, um überhaupt ihre Grundstücke verlassen zu können.
„Wir haben schon Rückhaltung vor der Bebauung” verwies der Bürgermeister unter anderem auf die Staustufe in Höhe der ehemeligen Molkerei, „unser Problem ist der Wasserzulauf in der Ortslage”. Dieser summiere sich bei heftigen Regenfällen und sorge so für die kurzfristigen Überschwemmungen. Zugleich sei davon auch die Schmutzwasserkanalisation betroffen: Deren Kontrollschächte wurden bereits mit dicken Schrauben verankert, um nicht hochgedrückt zu werden: „Das staut sich bis zum Marktplatz”, wollen Anwesende schon beobachtet haben. Am Ende der Diskussion unter freiem Himmel hoben die Ratsmitglieder einmütig die Finger für einen Planungsauftrag. Georg von Luckwald soll „Stück für Stück” die Engstellen des Riesbachs im fraglichen Bereich ermitteln und Vorschläge unterbreiten. Allerdings könne dies erst „im laublosen Zustand” erfolgen. Da an der ohnehin geringen Straßenbreite selbst keine Veränderung möglich sei, käme eine Aufweitung des Bachbetts auf der gegenüberliegenden Seite in Frage. „Vielleicht muss man auch die Sohle ein bisschen ausräumen”, schlug Oppenhausen vor. Die Idee mit den Spundwänden will von Luckwald indes „nur mit Fingerspitzen” anpacken: „Die möchte ich eigentlich ausschließen wollen.” Foto: al