„Mit unserem Stiftungskapital sind wir im letzten Jahr leider nicht so gut voran gekommen wie in den Jahren zuvor”, beklagte Hermann Stoevesandt. Seinerzeit sei die gemeinsame Aktion der Firma Stüken und der Sparkasse Schaumburg eine große Hilfe gewesen, als sie jede Zustiftung aus eigenen Mitteln verdoppelt haben. Dank dieser Aktion habe man in den Jahren 2007 und 2008 29 Zustifterinnen und Zustifter gewinnen können, im Berichtsjahr 2009 nur eine neue Zustifterin. So habe man das Stiftungskapital nur um 5.000 Euro aufstocken können.
„Wir brauchen auch zukünftig Stifter”, rief Stoevesandt die Schaumburger Bürgerinnen und Bürger des Landkreises auf, die Bürgerstiftung auch weiterhin durch Spenden und Zustiftungen zu unterstützen. Die Bürgerstiftung Schaumburg kann nämlich ausschließlich die Zinsen oder extra gestiftete Mittel einsetzen und nicht das Stiftungskapital.
Die Auswirkungen der Finanzkrise haben auch die Bürgerstiftung erreicht. Schatzmeister Gebhard Hitzemann zeigte auf, dass Zinserträge nur in Höhe von 60 Prozent des Vorjahres erzielt werden konnten. Zwar konnten in 2009 noch 58 Projekte gefördert werden, doch in diesem Jahr werde es bei einem zur Verfügung stehenden Betrag in Höhe von 18.500 Euro „eng mit den Förderprojekten”. Am 25. August wird im Rathaussaal der 5. festliche Bürgermahl stattfinden. Als Festrednerin konnte Katrin Göring-Eckardt, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, gewonnen werden. Im Sommer wird sich die Bürgerstiftung um das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen bewerben, da das alte Siegel am 30. September 2010 auslaufen wird.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Versammlung haben die Schülerinnen und Schüler der Förderschule Rinteln gemeinsam mit ihrem Lehrer Heinz Hering ihr Projekt „Politik - ja bitte!” vorgestellt. In Briefen an hundert Politiker hatten die Schüler mitgeteilt, „dass wir keine Ahnung von Politik haben” und um Aufklärung gebeten. Zwar hatten sie 60 Antwortschreiben erhalten, „aber nur wenige Wörter verstanden”. Immerhin ist den Jugendlichen inzwischen klar geworden, dass Politik für sie wichtig ist, wenn sie ihre Zukunft mit gestalten wollen. „Wer mit 16 Jahren an der Kommunalwahl teilnehmen kann und nicht mitmacht, ist selbst schuld”, so das abschließende Fazit. Foto: hb/m