Die im Bebauungsplan für einen Spielplatz vorgehaltene Parzelle wird jedoch von einem Nachbarn genutzt. „In Absprache und ohne förmlichen Vertrag”, wie der stellvertretende Gemeindedirektor Jörg Döpke auf Anfrage betonte, werde das Grundstück gepflegt. Bäume sind gepflanzt; eine kleine Steintreppe ist angelegt; Brennholz und Paletten gelagert; der Rasen geschnitten. Doch zumindest die Rasenfläche sieht inzwischen aus wie ein umgepflügter Acker. Auf dem Gelände wie auch im Bereich der Zuwegung sind inzwischen 35 Kubikmeter Boden ausgehoben worden. Die Notwendigkeit der Aktion ließ sich noch Tage später nachvollziehen: Über der „Baustelle” lag beißender Ölgeruch. Zum Wochenbeginn ist jetzt ein Ölabscheider installiert worden, der das weiter anfallende Oberflächenwasser filtert. Fast täglich sind Fachleute der Unteren Wasserbehörde des Landkreises vor Ort und entnehmen Proben. Für Messenkamps Gemeindedirektor Uwe Heilmann sind die eingeleiteten Maßnahmen eine Selbstverständlichkeit. „Wir müssen sicher sein, dass sich kein Öl mehr im Erdreich befindet”, betonte er, „sonst müssen wir eines Tages mit Altlasten leben”. Ob der bisherige Nutzer auch weiterhin über das Grundstück verfügen dürfe, werde der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung zu entscheiden haben: „Ich lege das dort vor.” Immer noch ist unklar, wie es überhaupt zu dem Vorfall kommen konnte. Anfangs hieß es nur, ein Kanister sei umgekippt. Inzwischen aber gibt es Informationen, der Schadstoff sei aus einem Treckertank ausgelaufen. Zu der Angelegenheit wollte das Nenndorfer Polizeikommissariat am gestrigen Dienstagnachmittag eine Stellungnahme abgeben.
Dem Verursacher, der selbst engagiert am Schadensort anzutreffen ist, bleiben die finanziellen Folgen der aufwedigen Maßnahmen wohl erspart. Seine Versicherung wird dem Vernehmen nach die Kosten übernehmen. Allerdings dürfte er sich einem behördlichen Verfahren stellen müssen. Kommt es zu einer Strafanzeige, nimmt die Staatsanwaltschaft das Thema auf. Wird der Vorfall nur als Ordnungswidrigkeit angesehen, ist die Untere Wasserbehörde des Landkreises weiter am Zuge. Die dortige Kritik ist allerdings auch weiterhin unüberhörbar: Hätte er sofort den Vorfall angezeigt, wäre das Öl nicht so weit ins Erdreich gedrungen. Ein Vertreter der Unteren Wasserbehörde wurde noch deutlicher: „Irgendwann kommt ein solcher Vorfall immer heraus. Und wenn es erst nach Jahren ist.”
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