Dass das „Gesindehaus” auch in der Bevölkerung auf Aufmerksamkeit stößt, sei indes vor allem den beiden Sonderausstellungen zu verdanken, die im Abstand von nur wenigen Monaten zu großartigen Erfolgen führten. Allein die jüngste Schau zur lokalen Schulgeschichte sei von über 1100 Personen besucht worden. Weitere 800 nutzten die Gelegenheit, zumindest einen Teil der Stellwände während des Lauenauer Weihnachtsmarkts zu betrachten. „Unser Museum wird angenommen”, freute sich Vorsitzender Jürgen Schröder. Viele seien bereits wiedergekommen, die gerade wegen der Sonderausstellung zum ersten Mal die Räume besuchten und nun auf weitere Exponate neugierig wurden.
Dass es aber so schnell nicht wieder eine Extra-Schau geben kann, machte Schröder unmissverständlich klar.
„Das können wir nicht jedes Jahr machen”, erklärte er, obwohl ihn schon das schlechte Gewissen packt. Wenn nämlich Lauenau in wenigen Monaten das 475-jährige Bestehen seiner Fleckenrechte feiere, „haben wir eigentlich die Kompetenz für einen deutlichen Beitrag”. Was das im Rahmen des Festwochenendes sein könne, wolle der Vorstand in Kürze beraten.
Trotz der vielen Arbeiten blieb Zeit für weiteres handwerkliches Geschick. Auf der rückwärtigen Seite des Gesindehauses ist eine Terrasse angelegt worden, die voraussichtlich im Mai eingeweiht werden kann. Dass die Hoffläche geordnet wird, ist Schröder wichtig: „Unser Haus rückt von einer Randlage in den Mittelpunkt.” Gerade erst ist eine benachbarte Scheune abgerissen worden; eine weitere wird in Kürze fallen, so dass danach von allen Seiten der Blick auf das einschließlich seines Stallanbaus sorgfältig restaurierte Fachwerkgebäude möglich ist. Die Diele des Gesindehauses kann auch weiterhin Treffpunkt für Mitglieder und Gäste bleiben. Zwar wurden die bisherigen monatlichen Klönabende mangels Beteiligung gestrichen. Geplant sind jedoch zwei Heimatabende, die mit Programm und Informationen das Interesse neu wecken sollen.
Der Abriss der Scheune und bauliche Tätigkeit in der Nachbarschaft hat übrigens Besorgnis ausgelöst. Der Vorstand entdeckte Risse in den Wänden, die nun einer näheren Untersuchung bedürfen. Die Vergleichsmöglichkeiten kann der Vorstand bieten. Im Laufe der Zeit waren etliche Gegenstände im Museum fotografisch dokumentiert worden. Dabei sind im Hintergrund auch Wandflächen erkennbar. Weil demnächst ein weiteres Nachbargebäude fallen wird, so Schröder, „haben wir jetzt schon einen Bammel”. Foto: al