Die Hannoveraner demonstrierten beim 2:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim vor der Länderspielpause einmal mehr, was in dieser Serie längst bewährte Praxis des Teams zu sein scheint. Ohne Probleme steckten sie die deftige 0:4-Niederlage gegen den 1. FC Köln in der Vorwoche weg und spielten gegen Hoffenheim unbeeindruckt auf. Letztlich souverän setzten sie sich gegen die Gäste durch und stehen mit 50 Punkten weiterhin auf Rang drei. Didier Ya Konan besorgte die 1:0 Führung ebenso dynamisch wie Nervenstark. Im zweiten Durchgang traf dann mit Mohammed Abdellaoue Stürmer Nummer zwei zum 2:0 auf Hereingabe von Lars Stindl. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdienten sich die „Roten” die drei Punkte, mit denen sie den Vereinsrekord knackten und erstmals für 96 in einer Bundesliga-Saison die 50 Punkte Grenze überschritten.
Damit soll noch lange nicht Schluss sein. Mit dem Sieg über Hoffenheim ist die Wahrscheinlichkeit groß, das internationale Geschäft zu erreichen. Mit Borussia Dortmund wartet jetzt allerdings ein ganz schwerer Brocken. Noch immer führen die Dortmunder die Tabelle souverän an, begeisterten phasenweise mit ihrem Tempofußball die Liga. 96 geht als Außenseiter in die Begegnung, eine Rolle, in der sich die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka durchaus wohl fühlt. Hinzu kommt, dass die Dortmunder zuletzt ungewohnte Schwächen zeigten. Zuletzt kamen sie über ein 1:1 gegen Mainz nicht hinaus, zuvor unterlagen sie mit 0:1 gegen Hoffenheim. Vielleicht hat das junge Team vor dem Endspurt etwas Nervenflattern.
Die 96er brennen darauf, dem BVB einen oder drei Punkte abzunehmen. Die Dortmunder erarbeiten sich stets eine sehr große Zahl an Torchancen, die Verwertungsquote ist allerdings nicht optimal. Die vom gesamten Verbund leidenschaftlich betriebene Defensivarbeit lässt kaum gegnerische Möglichkeiten zu. 96 kann gegen den Spitzenreiter nur bestehen, wenn es eine optimale Leistung abruft und ein Quäntchen Glück hinzukommt. Trainer Mirko Slomka steht voraussichtlich das gesamte Team zur Verfügung, mit Ausnahme von Torwart Ron-Robert Zieler, dessen Einsatz nach seiner Schulerverletzung sehr fraglich ist. Für ihn wird Florian Fromlowitz auflaufen. Mit Carlitos steht Slomka wieder eine zusätzliche Alternative für die Außenbahn zur Verfügung, aber auch der zuletzt starke Stindl und Jan Schlaudraff stehen für diese Position bereit.
Egal wer aufläuft, alle Akteure müssen sich gut aufeinander abgestimmt die Hacken abrennen, um den Dortmunder Angriffswirbel einzudämmen. Eines allerdings ist längst sicher. Selbst wenn es eine deftige Klatsche gibt, wird dies die 96er nicht aus der Bahn werfen.Foto: bb