Rudolf Scharping, seit 2005 Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, bekannte, „dass der Sport mich mein ganzes Leben lang begleitet hat”. Über Fußball und Leichtathletik ist er zum Rennradfahren gekommen. Er habe die Erfahrung gemacht, so Scharping, dass man über das Leben und seine Mitmenschen schneller etwas lernt, wenn man Sport treibt. Man merke schnell, wer die Mannschaft im Kopf hat und wer sich selbst. „Lafontaine hat in der SPD mehr für die Galerie gespielt als für das Team”, erinnert sich der aus Frankfurt angereiste Gast. „Wer gewinnen will, braucht Unterstützung, den Windschatten - im Rampenlicht stehen dann die Sieger”, so Scharping. Bescheidenheit im Erfolg und Respekt gegenüber der Niederlage würden den Sportler auszeichnen.
„Der Sport muss selbst dafür sorgen, dass er sich organisiert und funktioniert”, meint Scharping. Der Ruf nach dem Staat sollte nur erfolgen, wenn es unausweichlich sei, zum Beispiel bei hoheitlichen Belangen. Der Sport sei für sich selbst verantwortlich.
Immer mehr Ganztagsschulen hätten Auswirkungen auf die Sportvereine. Die Kinder könnten nachmittags nicht mehr am Training teilnehmen. „Der Sport braucht Zugang zur Schule”, zeigt Scharping einen Lösungsweg auf. So sollten Übungsleiter, Trainer und engagierte Eltern in den Nachmittagsbetrieb der Schulen eingebaut werden. „Macht die Türen auf, das ist gut für die Schule, die Vereine und insbesondere für die Eltern”, fordert Scharping.
Der Referent wies darauf hin, dass es viel mehr Menschen über 60 Jahre als unter 15 Jahre gibt und forderte den Sport auf, „kreative und intelligente Angebote” zu unterbreiten. Für Rudolf Scharping ist das ehrenamtliche Engagement unbezahlbar. Der Sport werde gebraucht, sei mehr als ein Ornament. Deshalb habe die SPD für die Verankerung des Sports in der Verfassung gekämpft und in einigen Bundesländern auch umgesetzt.
Dieter Fischer, der Vorsitzende des Kreissportbundes Schaumburg (KSB), hält es für wichtig, „dass der organisierte Sport sich nicht der Netzwerk-Arbeit vor Ort entzieht”. Zum umstrittenen Thema „Hallennutzungsgebühren” merkte der KSB-Ehrenvorsitzende Friedrich Meier an, „dass wir mit dem Landkreis Schaumburg mehr als zufrieden sein können, es sich um einen der ganz wenigen Landkreise in Niedersachsen handelt, wo wir Zuschüsse für Übungsleiter und Sportgeräte bekommen.”
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