Durch den neuen Dienst der SAPV ist die ambulante Pflege im Landkreis komplett und reicht von der ehrenamtlichen Begleitung bis zur hochfachlich spezialisierten Versorgung. Diese spezielle Pflege richtet sich an Patienten, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen. „Die SAPV kann von Menschen in der häuslichen Umgebung oder in einer stationären Pflegeeinrichtung in Anspruch genommen werden, die an einer nicht heilbaren Erkrankung leiden, die eine besonders aufwändige Versorgung erfordert”, erklärt Christine Holitzner-Bade, Vorsitzende des Hospiz- und Palliativnetzwerkes Schaumburg. Diese spezialisierte Versorgung darf laut Gesetzgeber nur von ausgebildetem Fachpersonal übernommen werden. Darunter fällt unter anderem die Symptomkontrolle, die Versorgung von Venenkathetern und Schmerzpumpen, sowie eine besonders schwierige Wundversorgung. Das Palliative-Care-Team umfasst dementsprechend ausgebildetet Pflegefachkräfte und Palliativmediziner, die die optimale Versorgung der Patienten gewährleisten. „Die bereits bestehende Versorgung durch Hausärzte und Pflegedienste bleibt bestehen”, betont Christine Holitzner-Bade. In den speziellen Fragen und besonderen Pflegemaßnahmen werden dann die Fachkräfte des Palliative-Care-Teams hinzugezogen. Um dies zu realisieren, arbeiten die Kooperationspartner aus Pflege, Medizin, therapeutische, seelsorgerische und psychosoziale Dienste, Apotheken und Sanitätshäuser, sowie ehrenamtliche Hospizhelfer zusammen. In der Praxis wird dann geschaut, welche Aufgaben Hausarzt und Pflegedienst übernehmen können, schließlich soll der Patient die Bindung zu bekanntem Arzt und Pflegern behalten. Die Spezialisten des PCT geben dann ihren Erfahrungsschatz hinzu. In einem Erstbesuch durch eine Koordinatorin werden etwaige ärztliche Verordnungen, der Zustand des Patienten, die medizinische Versorgung, der Pflegeaufwand und die von der Familie benötigte Unterstützung erfasst. Im Anschluss leitet das Team alle nötigen Schritte ein. Durch diese spezielle Form der Pflege sollen den Patienten unnötige Krankenhausaufenthalte erspart werden. Das bildet darüber hinaus auch eine Ersparnis für die Krankenkassen. Außerdem soll den Schwerkranken auch in aufwändigen Fällen ein Versterben zu Hause ermöglicht werden, wie es von vielen als Wunsch formuliert wird. Für viele Familien ist es ohne eine fachmännische Unterstützung nicht möglich, die Angehörigen zu pflegen. Gerade in speziellen Fällen bietet das PTC eine Möglichkeit, Kranke so lange wie möglich, trotz erschwerter Versorgung, zu Hause zu pflegen.
Koordiniert werden diese schweren palliativen Fälle ab dem 1. November von Heike Wilkening-Büthe und Magdalena Maaß vom PCT Schaumburg. Als Ansprechpartner der SAPV sind sie unter 05725/7099308 zu erreichen. Für alle Fragen zur hospizlich-palliativen ambulanten und stationären Versorgung stehen die Experten des Palliativstützpunktes Schaumburg rund um die Uhr unter der Hotline 0174/1717722 für jeden der Hilfe benötigt zur Verfügung. Wichtig ist hierbei die Unterscheidung, dass die Hotline für alle Fälle zuständig ist und die Koordinatoren des PCT nur für die spezialisierte Versorgung. Foto: privat