1993 hat sich die erste Tafel in Berlin gegründet, seitdem ist der Bedarf in Laufe der Jahre ständig gewachsen: Waren es im Jahr 2000 deutschlandweit 260 Tafeln, die überschüssige Lebensmittel an Bedürftige verteilten, hat sich die Zahl in den vergangenen Jahren bis auf über 900 erhöht. Im Landkreis Schaumburg betreibt der DRK Kreisverband in Stadthagen und Rinteln und an den Ausgabestellen in Bad Nenndorf und Obernkirchen Tafeln vor Ort.
„Leider ist es in unser Gesellschaft nicht selbstverständlich, den Menschen zu helfen, die aus irgendeinem Grund notleidend geworden sind”, sagt Kirk Johnson, Kreisgeschäftsführer des DRK. Seit der Eröffnung der Stadthäger Tafel im Oktober 2000 werden zu verschiedenen Zeiten in den Ausgabestellen Lebens- und Nahrungsmittel an Bedürftige abgegeben. Die Tafeln versorgen in Schaumburg wöchentlich werktags rund 1000 Menschen mit Lebensmitteln – Erwachsene und zudem auch immer wieder viele Kinder. Und der Bedarf ist weiterhin steigend. „Unsere gemeinnützige und nicht mehr wegzudenkende Arbeit erfordert neben den Mitarbeitern und den vielen freiwilligen Helfern insbesondere auch Fahrzeuge, um die Lebensmittel einzusammeln und sie zur Verteilung zu bringen”, berichtet Kirk Johnson über eines der derzeit dringlichsten Probleme.
Deutschlandweit sind über 5000 Fahrzeuge für die Tafeln im Einsatz. Viele davon sind Kühlfahrzeuge. Denn nur mit ihnen ist es möglich, gespendete Lebensmittel, die für den Verkauf nicht mehr geeignet sind, aber noch unbedenklich genießbar sind, einwandfrei zu transportieren. Denn bei zahlreichen Lebensmitteln darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Den Tafeln in Schaumburg steht derzeit solch ein Fahrzeug nicht zur Verfügung, allerdings besteht hier dringend Bedarf. Die Anschaffung solcher Kühlfahrzeuge ist für die Tafeln, egal ob in eigener Trägerschaft oder wie in Schaumburg unter der Trägerschaft des DRK, teuer und kann daher oftmals nur durch die Hilfe von Spendern und Sponsoren realisiert werden. Dass die Arbeit der Tafel und damit auch die Menschen den Unternehmen im Landkreis nicht egal sind, zeigt ein Blick auf die Liste der Förderer und Sponsoren. Quer durch alle Bereiche – von Versorgungsunternehmen, Gastronomie, Handwerk bis hin zum Bereich Handel und Dienstleistungen haben sich schon einige Sponsoren gefunden, die helfen wollen, die Anschaffung des Kühlfahrzeuges zu ermöglichen. Dennoch besteht weiterer Bedarf.
Das DRK freut sich über jede Unterstützung, die dabei hilft, dass in Schaumburg keine überschüssigen Lebensmittel einfach entsorgt werden, sondern bei den Menschen ankommen, die sie am dringendsten benötigen. Foto: Wolfgang Borrs