Garbe schilderte zunächst die erdgeschichtliche Entwicklung sowie Beginn, Dauer und Ende des Kohlebergbaus im Deister. Dabei ging er auch auf ein vielfach unbekanntes Bergwerk am so genannten Tiefensiekskopf unterhalb des Deisterkamms ein, das um 1800 aufgefahren worden war. Anhand von Aufrisskarten begründete er seine Theorie, dass mit dem 1939 aufgewältigten Stollen „Alte Taufe” dessen alte Strecken ausgebeutet wurden. „Dass sich hier noch viel Kohle im Berg befand, muss den Leuten noch bekannt gewesen sein”, glaubt er. Archivunterlagen ließen sich jedoch nicht finden.
Anhand von Bildmaterial erläuterte Garbe den Abbau und den Transport des schwarzen Brennstoffs. Von dem zwischen 1952 und 1957 betriebenen „Teufelskammer”-Stollen führte eine Lorenbahn zum in der Nähe befindlichen Stollen „Alte Taufe” und von dort weiter ins Tal. Heute dienen die zum Teil verfallenen Grubeneingänge dem Fledermausschutz. Regelmäßig begleite Garbe nach eigenen Angaben Fachleute bei deren Kontroll- und Untersuchungsexkursionen.
Für Verblüffung bei den rund 20 Zuhörern, unter denen sich auch zwei ehemalige Bergleute mit Erinnerungen an das eigene Berufsleben befanden, sorgte ein kiloschweres Monstrum samt eingemeißelter Inschrift. Es handelte sich dabei um den Schlussstein über dem Zecheneingang „Alte Taufe”. Sein bisheriger Eigentümer aus dem westfälischen Raum, der auf offiziellem Wege schon in den sechziger Jahren die Genehmigung zur Demontage eingeholt hatte, schenkte kürzlich das Relikt der Feggendorfer Gruppe. Garbe will das Original dem Museum zur Verfügung stellen und ein Duplikat anfertigen lassen. Dieses soll an historischer Stelle angebracht werden, auch wenn nur noch Ortskundige den Weg zum Zechenplatz kennen. „Aber da gehört er hin”, forderte er. Foto: al