Die Forstwirtschaft ist auf sehr lange Bewirtschaftungszeiten ausgelegt, bei Eichen sind das mitunter 200 Jahre. Doch irgendwann ist die Zeit der Ernte gekommen. Die Nachhaltigkeit steht dabei jedoch immer im Vordergrund. Wenn die Altbäume geerntet werden, könne nicht von Kahlschlag gesprochen werden, erklärte Forstdirektor Constantin von Waldthausen.
In den meisten Fällen stehen jüngere Bäume schon unter dem Blätterdach der Altbäume. In diesem Fall spricht man von Naturverjüngung.
Trotzdem ändert sich das Waldbild dadurch maßgeblich. Auch die Durchforstung, wobei einige Bäume zugunsten von Stabilität und Wachstum anderer Bäume gefällt werden, zielt auf die Nachhaltigkeit der bestehenden Wälder. Von Kahlschlag sei generell keine Rede, da dieser über einen Hektar Fläche verboten ist. In Zukunft soll der Einschlag von Bäumen in Bebauungsnähe jedoch sensibler erfolgen, räumt von Waldthausen ein.
Dringenden Handlungsbedarf sieht von Waldthausen beim Wegebau. Etwa 150.000 bis 200.000 Euro sollen dafür jährlich mehr zur Verfügung gestellt werden. Mehr als fast gar nichts in den Vorjahren.
„Wir können natürlich nicht alles auf einmal richten, das Wegebauprojekt in den Bückebergen wird etwa fünf Jahre dauern”, so der Forstdirektor. Schon in den nächsten Wochen wird das Wegebaugerät in Reinsen zum Einsatz kommen.
Zwischen Ende April und Anfang Mai werden in Reinsen und Krainhagen zudem Ortsbegehungen für Bürger gemeinsam mit der Klosterkammer stattfinden. Dort wird die Forstwirtschaft der Klosterkammer erklärt und Anwohner können Fragen stellen. „Neue Qualität ist in die Kommunikation eingekehrt”, sagte Regina Soergel, Ortsbeauftragte von Obernwöhren.
Die Bereitschaft zu einem Gespräch mit den Bürgern von Seiten der Klosterforste begrüßte auch die Ortsbeauftragte Ute Hartmann-Höhnke aus Reinsen. In den Wald kehre zwar keine Ruhe ein, aber das Landschaftsbild wird geschützt - „ein Teilerfolg”, so Hartmann-Höhnke. Foto: ag