Dem Einsatzleiter der Feuerwehr bleibt bei seinem Eintreffen vor Ort nur eine Option: Vollalarm für die Bückeburger Schwerpunktfeuerwehr. Mit diesem Szenario sah sich die Feuerwehr bei ihrer realitätsnahen Einsatzübung am Dienstagabend, dem 29. April, konfrontiert.
Vor Ort versuchte sich die eingetroffene Feuerwehr ein Bild von der Lage zu machen. Dies erwies sich als besondere Herausforderung, da der verwinkelte Gebäudekomplex sich in beide Straßenzüge ausdehnt. Im Erdgeschoss des Gebäudes Neue Straße waren Flammen sichtbar. Aus dem gesamten Gebäude zogen dichte Rauchschwaden, welche sich in den engen Gassen der Innenstadt sammelten. Der Hausbesitzer informierte die Feuerwehr, dass noch zwei Handwerker im Gebäude sein müssen. Einer der beiden stand an einem Fenster im Obergeschoss auf der Hofseite und rief um Hilfe.
Im Minutentakt trafen nun die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ein, welche zunächst in der Bahnhofstraße warteten und dann zu ihren Einsatzorten geschickt wurden. Dies ist besonders wichtig, da die engen Gassen, durch die Großfahrzeuge schnell für weitere Fahrzeuge blockiert werden können. Insgesamt 39 Feuerwehrmänner und -frauen rückten mit neun Fahrzeugen an. Unterstützung erhielten sie von drei Einsatzkräften des DRK-Einsatzzuges mit einem Rettungswagen. Die starke Rauchentwicklung und die anrückenden Einsatzfahrzeuge zogen zahlreiche Schaulustige an. Nur die wenigsten ahnten, dass es sich um eine geplante Einsatzübung für die Feuerwehr Bückeburg Stadt handelte.
Jeweils ein Löschzug ging in der Neuen Straße und in der Sackstraße in Stellung. Sofort gingen Einsatzkräfte unter schweren Atemschutz ins Gebäude vor, um die vermisste Personen zu retten. Zeitgleich wurde die Person aus dem Obergeschoss über eine Leiter vom Hof aus gerettet. Weitere Einsatzkräfte sicherten die Einsatzstelle gegen den Verkehr ab, bauten eine Löschwasserversorgung auf und begannen mit dem Löschangriff. Außerdem musste mit mehreren Strahlrohren eine Brandausbreitung auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Hierbei kam auch die Drehleiter der Feuerwehr zum Einsatz. Für die Einsatzkräfte ging es unterdessen weiter: Alle Räume der Häuser mussten auf weitere Personen kontrolliert und der Brand bekämpft werden. Dabei wurden zwei Gasflaschen vorsorglich aus dem Haus geborgen. Außerdem wurde der Rauch mit einem Lüfter aus dem Gebäude geblasen.
Nach etwa einer Stunde konnte die Übungsleitung „Übungsende” geben. Nach dem Abbau und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Einsatztechnik fand in der Bückeburger Feuerwache eine Auswertung der Übung statt. „Wir sind mit der Leistung aller Einsatzkräfte sehr zufrieden. Es wurde eine hohe Einsatzbereitschaft und eine sehr professionelle Arbeitsweise an den Tag gelegt”, fasste Übungsleiter Oliver Witt zusammen.
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