Von 11 bis 18 Uhr fließt aus den Zapfhähnen unter mächtigen Kastanien literweise hauseigener Gerstensaft in den Variationen hell und dunkel. Auch das „Bernsteinweizen” fehlt nicht. „Mit dem großen Erfolg des Festes hätten wir selbst nicht gerechnet”, bilanziert Holger Meier, Chef der Brauerei, „im bestbesuchten Jahr 2012 hatten wir zwischen 1000 und 1500 Gäste bei uns auf dem Hof.”
In diesem Jahr wird es zusätzlich zu den etablierten Sorten ein besonderes Jubiläumsbier geben. Im Vorfeld der Veranstaltung haben Meier, Volker Quegwer und Thorsten Pöhler viel getestet und experimentert. „Dadurch, dass wir das Brauen als Hobby machen, haben wir die Möglichkeit, auch einfach mal etwas auszuprobieren”, sagt Meier. Das Ergebnis ihrer Arbeit nennen sie schlicht, aber passend zum Anlass, „M15”.
Das neue Gebräu hätte vor allem im Sommer das Zeug zu einem echten Kassenschlager – wäre es nicht exklusiv für das Hoffest gedacht. Es hat einen runden und milden Geschmack, komplettiert durch eine leicht fruchtige Note. „Gerundet hat es sechseinhalb Prozent”, sagt Meier augenzwinkernd und fügt hinzu: „Seine Spritzigkeit und das besondere Aroma zeichnen unser ‚M15‘ aus.” Auch Nicht-Biertrinken dürfte es darum schmecken.
Natürlich steht der (Bier-)Durst im Vordergrund des Brauerei-Hoffestes. Doch auch aufkommender Hunger wird von alten Bekannten schnell gestillt: „Didi” Wagenknecht serviert wieder seine leckere „Schlemmerpfanne”. Kurt Sander bietet vom patentierten Spießgrill die wohl gesündeste Bratwurst an, die es gibt. Das Backhaus Barrigsen kommt mit einem fahrbaren Lehmofen und bereitet frische Brezeln zu.
Zusätzlich dazu hat die Vehler Mühler geöffnet, eine der ältesten Wassermühlen in Schaumburg-Lippe, geöffnet. Hier bietet der Mühlenverein süßen Kuchen und Kaffee an. Auch kann das Bauwerk besichtigt werden. Bei entsprechender Nachfrage gibt es ebenfalls Führungen durch die Brauerei – am Interesse der Besucher ist das bisher noch nie gescheitert. „Einige haben schon mehrere Male mitgemacht und immer noch nicht genug”, sagt Meier, „aber so eine Resonanz freut uns natürlich.”
Ein nettes Programm wird es zudem für die kleinen Gäste geben, die unter den ganzen Erwachsenen auch nicht zu kurz kommen sollen. Dabei kommen ebenfalls altbewährte Aktionen zum Einsatz: Der Nachwuchs kann auf Ponys reiten, sich schminken oder – natürlich abwaschbar – tätowieren lassen und in den Kastanien hoch über dem Boden den Ausblick auf die kleinen Besuchermengen und das historische Fachwerkhaus genießen.
Wie viele Besucher es am Ende tatsächlich werden, lässt sich im Vorfeld nur schwer sagen. „Wir sind natürlich immer abhängig vom Wetter”, wissen Meier und Quegwer. Beim vergangenen Hoffest seien die Gäste zum ersten Mal seit Langem etwas nass geworden. Im Moment sind die Aussichten für das nächste Wochenende aber vielversprechend – Sonne, wenige Wolken, Temperaturen knapp unter 20 Grad. Das perfekte Wetter, um ein Glas kühles „M15” zu genießen. Foto: tr