In Malerei und Grafik spiegelt der hannoversche Künstler Ziad El Kilani die Situation der Menschen in seinem Geburtsland Syrien – ein Motiv für viele tragische und traurige Geschichten. Was so hoffnungsvoll mit dem „Arabischen Frühling” begann, hat sich (nicht nur) für die syrische Bevölkerung zu einem nicht enden wollenden Albtraum entwickelt. In dem inzwischen über drei Jahre dauernden Bürgerkrieg starben bislang mehr als 170.000 Menschen. Rund neun Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht, etwa 2,6 Millionen haben Syrien verlassen. Doch Ziad El Kilani ist kein im eigentlichen Sinne „politischer” Künstler.
Er reagiert nur auf die Schrecken, mit denen er als informierter Mensch und – ganz persönlich – als Verwandter und Freund syrischer Bürgerinnen und Bürger konfrontiert wird. Es geht ihm um die Familie und die Freunde in der Ferne, um den Verlust von Heimat und Zugehörigkeit. Seine Bilder verweisen aber ebenso auf die Situation in den vielen anderen gegenwärtigen Krisengebieten in der Welt.
Ziad El Kilani, geboren 1955 in Daraa (Syrien) studierte von 1977 bis 1981 an der Akademie der schönen Künste in Bagdad. Von 1984 bis 1990 folgte ein Studium der Freien Grafik und Malerei an der Fachhochschule Hannover bei Prof. Redeker und von 1989 bis 1992 ein Studium an der Hochschule der Künste (HdK) Berlin, wo er Meisterschüler von Prof. Marwan war. Seit 1992 arbeitet Ziad El Kilani als Freier Maler und Druckgrafiker. Er gründete die Ateliergemeinschaft „Atelier am Tönniesberg” in Hannover und ist heute Mitglied der Ateliergemeinschaft Block 16.
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