Sie verweisen auf die ungewöhnliche Dichte von fünf Weserrenaissance-Schlössern, Kirchen mit über tausendjähriger Geschichte sowie bemerkenswerten historischen Gebäuden wie Windmühle und Fachwerkhäuser, die sich in direkter Nähe zur möglichen Trasse befinden. „Es gibt wenige Kulturlandschaften in Norddeutschland, in denen die Dichte so hoch ist wie im Sünteltal”, heißt es mit dem Hinweis auf insgesamt 15 Objekte zwischen Rodenberg und Beber: „Deshalb sind wir in keiner Weise bereit, diesen schwerwiegenden Eingriff in unser kulturelles Erbe zu dulden.” Mit einer regionalen Bürgerinitiative wolle sich der Kreis der Betroffenen dem Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen Suedlink anschließen. Wie Sprecherin Alexandra von Finckenstein dem SW weiter mitteilte, geht es ausdrücklich nicht um etwaige private Interessen der betroffenen Besitzer. Der Brief an den Tennet-Geschäftsführer sei aus akuter Sorge um Wert und Bedeutung der Denkmale erfolgt. Die Kritik aus Pohle macht sich dagegen an der bereits vorhandenen Stromleitung fest: Käme nun eine zweite Trasse auf der Westseite hinzu, wäre der Ort geradezu eingeengt. CDU-Vorsitzender Roland Tilgner begrüßte deshalb die bereits begonnenen Kontakte von Bürgermeister Jörg Hupe (CDU) zu seinen Kollegen Marion Passuth (SPD) in Hülsede und Günter Knief (SPD) in Apelern. Weil jedoch eine mögliche Trassenführung auch die Gemarkungen Algesdorf und Lauenau berühren würde, sei „nahezu die gesamte Samtgemeinde Rodenberg” betroffen.
Tilgner berichtet abschließend der bevorstehenden Gründung einer Interessengemeinschaft „Contra Suedlink – Rettet das Deister-Sünteltal”. Foto: al